Für Versorgungsprobleme der Hausboote im Stader Holzhafen ist noch keine Lösung in Sicht

Stade. Wenn die Internationale Gartenschau (IGS) am 26. April 2013 eröffnet, wird sie um eine Attraktion ärmer sein. Es werden keine Wasservillen zum Beginn der IGS im alten Stader Holzhafen liegen. Nach Informationen des Abendblatts steht gar das ganze Projekt auf der Kippe. Die Hausboote müssten an das Strom- und Trinkwassernetz angeschlossen werden. Abwässer müssen entsorgt werden und unter Umständen müssten auch Gasleitungen für die Beheizung der schwimmenden Touristen-Unterkünfte verlegt werden. Aber das Verlegen der Versorgungsleitungen für die Hausboote, die mal als Übernachtungsangebot für Stade-Besucher gedacht waren, scheint problematischer als gedacht. "Wir sind noch in Gesprächen mit der Stadtverwaltung. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass wir es nicht rechtzeitig zur IGS schaffen werden, die Wasservillen zu bauen", bestätigt jetzt Markus Albrecht, Investor und Geschäftsführer der Stader Internet-Marketingagentur City-Map.

Anfang des Jahres hatte die CDU-Fraktion im Stadtrat der Hansestadt den Vorstoß für das ambitionierte Projekt gewagt. Ratsherr Wolfgang Drusell (CDU) traf mit seiner Idee, Hausboote in Stade zu installieren, um das maritime Flair der Hansestadt für Touristen zu steigern, auf positive Resonanz bei allen übrigen Ratsfraktionen. Die Stadtverwaltung wurde vom Stadtrat beauftragt, geeignete Wasserflächen zu prüfen und handelte schnell. Wenige Wochen später war klar, wenn Hausboote in der Hansestadt gebaut würden, dann im alten Holzhafen.

Ebenso schnell fand sich im vergangenen Sommer dann mit Markus Albrecht ein Investor für das Projekt Wohnen auf dem Wasser. Hansestadt und Investor schlossen einen Pachtvertrag über die Fläche. In dem Pachtvertrag ist unter anderem geregelt, dass die Wasservillen nicht als Dauerwohnsitz genutzt werden dürfen und in das Stadtbild der Hansestadt passen müssen. Jetzt sollte es an die Umsetzung und den Bau der vier bis fünf Hausboote gehen, so jedenfalls sah die Planung bislang aus. Allerdings, das bestätigt auch Stades Erster Stadtrat, Dirk Kraska, befände sich die Verwaltung noch in Verhandlungen mit dem Investor. Mehr wollte Kraska zu dem Vorgang nicht sagen.

Wolfgang Drusell erklärt, er habe länger nichts von dem Projekt gehört: "Das ist immer ein schlechtes Zeichen." Sollte es der Stadt und dem Investor nicht gelingen, die Probleme mit den Versorgungsleitungen für die Hausboote zu lösen, dürfte das für Stade so wichtige Projekt endgültig begraben sein. Denn es gelte als ausgeschlossen, so ein Stader Ratsherr, "dass wir für den Holzhafen eine Alternative finden. Dort wäre der einzig geeignete Platz für dieses Vorhaben."