Entsorger GfA präsentiert sich Jugendlichen beim ersten “Green Day“ des Umweltministeriums

Bardowick. Jana Jelneski hat ihren Traumjob gefunden. Die 14-Jährige möchte in zwei Jahren eine Berufsausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft beginnen. Einen möglichen Arbeitgeber hat sie bei einem Ausflug mit ihrer Klasse 9.1 der Adendorfer Oberschule am Katzenberg kennengelernt. Gemeinsam mit der Klasse 10d der Oberschule Lüneburg besuchte sie das Betriebsgelände des kommunalen Entsorgungsunternehmens GfA in Bardowick.

"Wir wollen Schülern aus der Region Berufs- und Studienperspektiven in den Bereichen Umweltschutz, Grüne Technologien und in der Klimaforschung aufzeigen", sagt GfA-Sprecherin Katja Richter. "Die drei von uns angebotenen Ausbildungsberufe haben unsere Auszubildenden vorgestellt." Neben der dreijährigen Lehre zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft mit dem Schwerpunkt Abfallverwertung und -behandlung gibt es bei der GfA die Möglichkeit, die Berufe Kaufmann für Bürokommunikation und Fachinformatiker zu erlernen.

Der Berufsorientierungstag auf der Deponie bei Bardowick war Teil des ersten "Green Day". Unter diesem Titel haben am Montag deutschlandweit Firmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen Jugendliche zu sich eingeladen, um ihnen die möglichen Karrierewege in einem der sogenannten "Grünen Berufe" vorzustellen.

Hintergrund des Green Day ist der drohende Fachkräftemangel der deutschen Umweltschutzbranche, in der heute knapp zwei Millionen Menschen beschäftigt sind. "Damit Deutschland seine sehr gute Wettbewerbsposition in dieser Zukunftsbranche international sichern und ausbauen kann, benötigen wir qualifizierte Fachkräfte", erklärt Bundesumweltminister Peter Altmaier in seinem Grußwort des Aktionstags. "Das ist ein reales Problem, trotz der enormen Attraktivität der Umweltwirtschaft als Arbeitgeber."

Diese Sichtweise unterstützt Michael Fitzner von der privaten Entsorgungsgesellschaft Umweltschutz Nord, die ihren Sitz auf der Elbinsel Veddel hat. "Das Thema Umweltschutz ist positiv besetzt, und es macht Sinn, ein Saubermann zu sein." Das schlechte Bild vom Müllwagenfahrer in orangefarbener Warnweste will er durch Information verbessern. "Die Lehre bei einem Entsorger bietet gute Voraussetzungen, um sich später in der Wirtschaft oder einer Behörde zu spezialisieren", so der Umweltingenieur weiter.

Umweltschutz Nord betreibt in Bardowick eine Bodenreinigungsanlage, in der jährlich bis zu 100 000 Tonnen belasteter Erde verarbeitet werden. "Derzeit beheben wir zwar Fehler aus der Vergangenheit, aber Abfall wird es immer geben", sagt Fitzner zur Zukunft seiner Branche. "Zum Einstieg ins Thema haben wir mit den Schülern gefrühstückt und ihnen danach gezeigt, wie viel Müll dabei entstanden ist."