Harburg. "Wir sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah, aber für das, was in unserer Gegenwart geschieht", fasste Thomas Völsch seinen Appell zusammen, den er am Sonnabend an die mehr als 50 Teilnehmer der "Kundgebung gegen das Vergessen" an der ehemaligen Harburger Synagoge richtete. An der Ecke Eißendorfer Straße/Knoopstraße legte der Bezirksamtsleiter einen Kranz für die Opfer des Naziterrors nieder.

"Es ist hier in Harburg eine gute Tradition, eine Gedenkveranstaltung am 10. November stattfinden zu lassen", sagte Claus Kollatsch von der Initiative Gedenken zuvor bei einer Ansprache auf dem jüdischen Friedhof an der Schwarzenbergstraße. Einen Tag nach der sogenannten Reichspogromnacht im Jahr 1938 verwüsteten örtliche NSDAP-Mitglieder die Harburger Synagoge und steckten die Leichenhalle der Gemeinde in Brand.