Franziska Barnhusen vertritt das Bundesland Hamburg im Fremdsprachenwettbewerb in Frankfurt

Neugraben . Was für viele leidige Schulfächer sind, ist für Franziska Barnhusen aus Neugraben, 17, der reine Spaß. Französisch und Englisch sind die zwei Disziplinen, mit denen sie an diesem Wochenende im Finale des Bundeswettbewerbs für Fremdsprachen antritt.

Die angehende Abiturientin vom Gymnasium Süderelbe entschied sich beim Wechsel in die Oberstufe entsprechend auch für das deutsch-französische Profil. "Es hat sich irgendwie so von allein ergeben, Sprachen waren immer etwas, was mir Freude gemacht hat. Dazu kam dann ein zehnwöchiger Auslandsaufenthalt in Frankreich", sagt Franziska. Die Schülerin spielt Volleyball, besucht einen Kunstkursus und trifft sich oft mit Freunden. Sie wirkt lebenslustig. "Ungefähr vier Jahre habe ich mit meinen Eltern im US-Bundesstaat Colorado gelebt. Als ich sieben war, sind wir nach Hamburg gezogen."

Vor fast einem Jahr sei die Schülerin von ihrer Lehrerin auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht geworden. In der ersten Runde mussten zwei Audio-Dateien aufgenommen werden. Da mit zwei Fremdsprachen an dem Wettbewerb teilgenommen werden muss, entschied sich Franziska für Französisch und Englisch. Dabei wird Französisch allerdings höher gewertet als Englisch. Eine Datei wurde auf Französisch aufgenommen. Das Thema: "Speicherplatz". Die Schülerin bezog sich dabei auf moderne Medien. Die zweite Audio-Datei nahm Franziska über das Thema "Die Bedeutung Chinas" auf. Sie imitierte ein Gespräch zwischen zwei chinesischen Politikern.

Nachdem sie die erste Runde locker bestanden hatte, trat sie in der zweiten Runde gegen die besten Teilnehmer Hamburgs an. "Wir hatten ungefähr vier Stunden Zeit und haben zwei Klausuren geschrieben; auf Französisch und auf Englisch."

Wenig später bekam sie ein Heft mit einer Auswahl an Themenmöglichkeiten zugeschickt. "Ich entschied mich dafür, ein Interview mit Napoleon zu führen, das war schon eine Herausforderung. Es ging dabei um die Frage, welche Wirkung Napoleon auf Frankreich und Deutschland bis heute hat." Einen Aufsatz schrieb sie auf Französisch, eine Zusammenfassung davon musste sie auf Englisch schreiben.

"Vor ein paar Wochen bekam ich einen Anruf. Mir wurde gesagt, dass ich im Finale des Wettbewerbs am 10. November stehe." Franziska wird in Frankfurt gegen 45 Jugendliche aus anderen Bundesländern antreten. Eine weitere Besonderheit: nicht nur auf Französisch und Englisch wird sie in einer Einzel- und Diskussionsrunde reden, auch für Spanisch hat sie sich entschieden.

Der Gewinner des Fremdsprachenwettbewerbs wird in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Drei Sprachtalente dürfen außerdem an dem fünfwöchigen Pre-College-Programm der John-Hopkins-University in Baltimore teilnehmen. Sprachtalent Franziska sagt: "Das wäre schon eine tolle Sache, wenn ich wirklich gewinnen würde."