Auch die “Kinderkrankheiten“ der neuen Rolltreppe sollen inzwischen auskuriert sein

Harburg. Nach wie vor ist die etwa zehn Meter unter der Erde liegende S-Bahnstation Heimfeld für Fahrgäste nicht der bequemste Bahnhof zum Ein- und Aussteigen. Vor allem für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, mit Rollator oder Kinderwagen unterwegs sein müssen. Die ärgert es sich nicht selten, dass die beiden Rolltreppen - Techniker sprechen von Fahrtreppen - gerade mal wieder ihren Geist aufgegeben haben. Vom Bahnsteig führt eine Rolltreppe hoch zum Mitteldeck, wo sich Imbiss/Kiosk, WC, ein Bar-Betrieb, drei Fahrkartenautomaten und zwei öffentliche Telefone befinden, eine weitere Rolltreppe führt hinauf in Richtung Heimfelder Straße, wo Bushaltestellen für die Weiterfahrt eingerichtet sind. Am Freitagvormittag waren beide Rolltreppen in Betrieb. Neben der Rolltreppe befinden sich Bahnhofszugänge mit Steintreppen auch in Richtung Alter Postweg und Nobleestraße/Vorplatz Paulus-Kirche.

In letzter Zeit hatten sich wieder Klagen gehäuft, dass die Rolltreppen nicht funktionieren. Und Bewohner von Heimfeld drängen ebenso darauf, dass zwischen Straße und Bahnsteig endlich auch ein Aufzug gebaut wird, damit beispielsweise auch Rollstuhlfahrer barrierefrei diese Station nutzen können. Immerhin gibt es im Wohngebiet Alter Postweg/Heimfelder Straße bereits mehrere Altenwohnanlagen. Weitere sind geplant. Wegen vieler älterer Menschen mit Gehbehinderung aber auch einer großen Anzahl jüngerer Menschen mit Kinderwagen besteht große Dringlichkeit für Barrierefreiheit im gesamten Wohngebiet rund um den Alten Postweg. Sabine Brunkhorst, Sprecherin der Bahn AG in Hamburg, kommt mit guten Nachrichten: Der Bau eines Aufzugs ist in greifbare Nähe gerückt und auch zum Zustand der Rolltreppen liefert sie Erklärungen. So sei die Rolltreppe vom Mitteldeck zur Straße erst Mitte vergangenen Jahres komplett erneuert worden, nachdem die vorige Rolltreppe des Herstellers Thyssen Krupp wegen irreparabler Schäden an Hauptwelle und Antriebskette abgebaut werden musste. Nun hat die neue Variante des Herstellers Schindler aber auch wegen diverser Ausfallzeiten die Fahrgäste der Bahn verärgert. "Sie lief zu Anfang nicht störungsfrei", bestätigt Sabine Brunkhorst, "aber die Kinderkrankheiten dürften inzwischen behoben sein". Bei jeder Rolltreppe handele es sich um speziell an den Einsatzort angepasste Einzelanfertigungen.

Für den Fahrstuhlbau von der Straße zum Bahnsteig laufe ihren Worten nach derzeit die Auftragsvergabe an Firmen. Voraussichtlich noch im Dezember könne die Baustelle eingerichtet werden. Im Frühjahr sei mit dem Baubeginn zu rechnen, im Herbst mit der Fertigstellung.