Harburg. Von außen ist das neue Hauptgebäude der Technischen Universität (TU) in Harburg ein Schmuckstück. Im Inneren jedoch soll, stellenweise, der Wurm drin sein. Von Schimmel im Keller, Mängeln bei der Elektroinstallation und Ärger bei den Studenten wegen Fehlplanung ist die Rede. Die TU und auch der Bauherr, die Sprinkenhof AG, räumen Mängel ein. Diese seien aber "im Rahmen".

Laut TU-Sprecher Rüdiger Bendlin sind einzelne Räume im Keller vom Schimmelbefall betroffen. Deswegen waren zunächst größere Bereiche gesperrt worden. "Es wurden Schimmelsporen in der Luft festgestellt", sagt Bendlin. Mittlerweile sind nur die beiden Keller nicht zugänglich. Die Ursache ist unklar. "Wir wissen nicht, ob Feuchtigkeit von außen kommt, oder Restfeuchte von den Putzarbeiten dazu geführt hat", so der TU-Sprecher. Auch die Isolierung könnte Grund für einen Feuchtigkeitsstau sein. Dann würden Lüftungskanäle eingezogen. Auch sonst gebe es verschiedene Mängel, die "bei einem solchem Bauprojekt aber vorkommen", sagt Bendlin.

Die Strominstallation sei nicht vorschriftsmäßig, Lichtleitungen seien nicht richtig angeschlossen, Steckdosen falsch belegt oder funktionierten nicht, Fenster seien undicht, sagt ein Student. Von einer Mängelliste mit fast 2000 Punkten ist die Rede. Diese Zahl wollte die TU nicht bestätigen.

Studenten monieren auch Teile der Einrichtung. So seien die Tische in den Lernräumen zu klein, die Sitzplätze seien nicht versetzt angeordnet und es sei zu eng. "Es gibt Fehlplanungen an vielen Stellen und die Haustechnik ist eine Katastrophe", so ein Student.

"Es handelt sich um eine hoch automatisierte Gebäudetechnik", sagt Sprinkenhof-Geschäftsführer Henning Tants. Die Regulierung könne bis zu einem halben Jahr dauern. In Sachen Schimmel werde es Gespräche mit den Planern geben. Tants: "Mängel werden beseitigt." Die ehemalige Kaserne war für 28,5 Millionen Euro zum TU-Gebäude umgebaut worden.