Projekt soll Standort Stillhorn entlasten. Politiker diskutieren in Meckelfeld über mögliche Folgen

Meckelfeld. Im Rathaus der Gemeinde Seevetal können von heute an die Pläne für die Tank- und Rastanlage Elbmarsch eingesehen werden. Die Anlage soll an der Autobahn 1, wenige Hundert Meter hinter der Landesgrenze zu Hamburg, entstehen und die dortige Anlage Stillhorn entlasten.

"Die vorhandenen Anlagen sind den Anforderungen aus dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen", sagt Astrid Vieth vom beauftragten Ingenieurplanungsbüro IPW. "Sie sind ganztätig stark frequentiert und oft so überfüllt, dass es zu chaotischen Zuständen mit vielen verkehrswidrigen Situationen kommt."

Laut Verkehrsmodell Niedersachsen ist auf der A 1 für das Jahr 2025 mit 113 900 Kraftfahrzeugen innerhalb von 24 Stunden zu rechnen. Der Schwerverkehr dürfte ein Viertel des Aufkommens ausmachen. Da der Standort Stillhorn aber nicht ausgebaut werden kann, begann das niedersächsische Verkehrsministerium bereits im Juni 1998 die Suche nach einem alternativen Platz. Der Standort "Meckelfeld/Nord" erreichte hinsichtlich Verkehrsgünstigkeit, Kosten, Umfeld und Umweltverträglichkeit die höchste Punktzahl.

"Jegliche Eingriffe in Natur und Landschaft werden kompensiert, und es verbleiben keine nachteiligen Umweltauswirkungen", sagt IPW-Gesellschafterin Vieth. "Es sind auch keine Kulturgüter negativ betroffen." Um Platz für zwei Wirtschaftsgebäude sowie Parkflächen für 255 Lastwagen, 24 Busse und 311 Autos zu schaffen, werden mehr als 22 Hektar Boden versiegelt.

Nach der voraussichtlich zweijährigen Bauzeit soll eine 474 Meter lange, bis zu acht Meter hohe und mit Gehölz bepflanzte Lärmschutzwand die mehr als 200 Meter entfernt liegende Wohnsiedlung schützen. Die Besitzer von vier Häusern haben nach bisherigem Stand darüber hinaus jeweils Anspruch auf individuelle Lärmschutzmaßnahmen.

Um die Eingriffe in die Natur zu kompensieren, soll unter anderem ein Graben an der Westseite der Anlage neu angelegt werden. Dorthin soll der Knochenfisch Bachneunauge umgesiedelt werden. Als Ersatz für 31 abzuholzende Bäume entlang des geplanten Weges Giebelortsdamm werden 62 Weiden gepflanzt. Zwei Kilometer östlich der geplanten Rastanlage werden rund 31 Hektar Grünland, das derzeit intensiv bewirtschaftet wird, wieder in seinen natürlichen Zustand versetzt.

Die Pläne für das Projekt liegen bis Dienstag, 4. Dezember, in Zimmer B 214 des Rathauses aus. Sie sind auch Thema einer gemeinsamen Sondersitzung des Verkehrsausschusses mit dem Ortsrat Meckelfeld/Klein-Moor am Dienstag, 13. November, um 18 Uhr im Meckelfelder Helbach-Haus, Bürgermeister-Heitmann-Straße 34c.