Wenn es um den Ausbau der Krippenplätze geht, brüsten sich viele Verwaltungen gern damit, die für August 2013 angestrebte Quote von 35 Prozent längst zu erfüllen. Eine Glanzleistung ist das nicht. Längst ist klar, dass die Quote - von wenigen Ausnahmen abgesehen - weit unter der tatsächlichen Nachfrage liegt.

Die Familien, die Hamburg verlassen und viel Geld in Grundstück und Haus im Umland investieren, können zu Recht erwarten, dass ausreichend Krippenplätze zur Verfügung stehen. Denn das Lebensmodell der meisten Familien sieht nun einmal so aus: Beide Elternteile gehen arbeiten.

Es ist zu bezweifeln, dass die Gemeinde Neu Wulmstorf mit einer zugegeben beachtlichen Versorgungsquote von 50 Prozent den Bedarf an Betreuung für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren im nächsten Jahr wirklich abdeckt. Was spricht gegen das Schaffen einer zusätzlichen Krippengruppe im Apfelgarten? Dass diese Betreuungsplätze unbesetzt bleiben, ist unwahrscheinlich, da mehr Angebot auch mehr Nachfrage schafft.

Bislang genießt Neu Wulmstorf den Ruf, eine familienfreundliche Gemeinde zu sein. Rechnet sie ausgerechnet beim Krippenplatzausbau mit einem sehr spitzen Bleistift, könnte dieses Bild Kratzer bekommen.