Menschen werden vergrault

20. Oktober: "Moorburg wehrt sich gegen Zuzug von Sicherungsverwahrten"

Die Contenance zu verlieren heißt ja auch, das wahre Gesicht zu zeigen. Zitat: "An dieser Entscheidung wird nicht gerüttelt. Wer damit nicht einverstanden ist, kann uns bei der nächsten Wahl ja abstrafen, so funktioniert Demokratie nun mal." Dank für diese Offenbarung, Staatsrat Pörksen. Da macht dieser Mann mit Betroffenen eine Ortsbesichtigung mit offensichtlich vorgefasster Meinung. Warum ist der Mann gekommen? Um kund zu tun, welches merkwürdige Demokratieverständnis er hat? Entscheidungen à la basta entsprechen keinem demokratisches Prinzip. Aber: Welches demokratische Prinzip wurde bei dieser Entscheidung zu Lasten der Moorburger überhaupt gewahrt? Wurde mit den Betroffenen vorab das Für und Wider abgestimmt? Wurde wirklich jede Alternative abgewogen? Gibt es wirklich keinen Standort mit weit geringerem Gefährdungspotenzial? Denn den zu finden, ist Pflicht der Entscheider. Moorburg ist Hafenerweiterungsgebiet. Diese Tatsache erleichtert dem Senat das Handeln in dieser Angelegenheit sehr. Hinter einen langen Reihe von für die Existenz der Menschen in Moorburg bedrohlichen Entscheidungen, kann System vermutet werden: die Absicht, sich viele Probleme vom Hals zu schaffen, indem man die Menschen dort vergrault und zum Wegziehen treibt. Selbstverständlich gäbe es Alternativen. Vor der Kreuzung Neuhöfer Damm/Nippoldstrasse, in Richtung Zollamt und Freihafen gibt es links ein großes Backsteinhaus. Es wird nicht das einzige verfügbare Gebäude in ähnlicher Lage im Hafengebiet sein. Keine Kinder in der Nähe, keine verunsicherten Mitbürger - nur die Zollstation gegenüber. Und etwas weiter rauf die Wache der Hafenpolizei.

Wolfram Richter

U4 einfach weiterführen

20. Oktober: "Buchholz unterstützt S-Bahn-Studie"

Eine U/S-Bahn nach Buchholz ist möglich, wenn die U-Bahn 4 von der Hafencity bei den Elbbrücken auf die Gleise der Deutschen Bahn geführt wird. Sie führt dann von den Elbbrücken ohne Halt bis Harburg und weiter nach Buchholz. Dazu braucht es U-Bahnen für Gleich- und Wechselstrom nach dem Vorbild der Stader S-Bahn sowie mit Anpassungen an die unterschiedlichen Bahnsteige. Bei der U-Bahn-Strecke über die HafenCity gibt es genug Kapazitäten, die im Hauptbahnhof nicht mehr vorhanden sind. Diese Lösung führt auch zur nachhaltigen Entlastung der überbelasteten S 3/31.

Michael Rothschuh

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