Jubiläumsband dokumentiert 25 Jahre Kulturförderung

Harburg. Wenn sich Harburgs Kunstschaffende morgen beim 9. Kulturtag an 18 verschiedenen Orten den interessierten Besuchern präsentieren, ist zum neunten Mal auch der Verein "Künstler zu Gast in Harburg" mit von der Partie. Im vereinseigenen Atelier unter dem Dach des Mayr'schen Haus an der Lämmertwiete 14 gewährt dann die junge Malerin Suzanne G'sell Lévesque Einblicke in ihre Arbeit.

Die 29 Jahre alte US-Amerikanerin mit kanadisch-irisch-schwedischen Wurzeln ist die aktuelle Stipendiatin des Vereins, der heute Abend das Jubiläum seines 25-jährigen Bestehens feiert. Gegründet von Jürgen Bergmann, Inge Schulz und dem ehemaligen Leiter des Bezirksamtes, Jobst Fiedler, vergibt der Verein, dem 30 Mitglieder angehören, seit 1987 jährlich ein Stipendium an einen bildenden Künstler, bevorzugt aus Hamburgs Partnerstädten. "Vornehmste Aufgabe bleibt es, junge Talente zu entdecken, den Dialog mit dem Publikum fortzusetzen, aber auch mit künstlerischen Mitteln die urbane Struktur der Hafenmetropole nach außen zu vermitteln", so Annette Baumann, seit 2011 Erste Vorsitzende.

Den Stipendiaten steht während ihres Aufenthalts in Harburg nicht nur das Atelier, sondern auch eine Wohnung im Mayr'schen Haus kostenlos zur Verfügung. Überdies erhalten sie einen monatlichen Materialkostenzuschuss von 250 Euro. Der Gesamtwert des Stipendiums beträgt 20 000 Euro. Damit ist es "das am höchsten dotierte in Hamburg", wie Ralf Busch in dem kleinen Jubiläumsbüchlein vermerkt. Es ist gerade im Verlag der Fachbuchhandlung Sautter+Lackmann Hamburg erschienen und wird heute Abend im Mayr'schen Haus erstmals präsentiert.

Stammten die Stipendiaten anfangs vornehmlich aus Hamburg, öffnete sich der Verein nach der Jahrtausendwende zunehmend internationalen Künstlern. Erster war 2001 Nir Alon aus Israel. Die gebürtige Luxemburgerin Suzanne Lévesque hatte zu Beginn dieses Jahres die tschechische Foto-Künstlerin Vanda Narozna aus Prag abgelöst.