Wilhelmsburg. Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) soll mit dem privaten Eigentümer des "Laurens-Janssen-Hauses" in Gespräche treten und möglichst eine niedrigere Miete aushandeln, um die Existenz des sozialen Dienstleistungszentrums in Kirchdorf-Süd zu sichern. Das sieht ein Antrag der SPD in der nächsten Sitzung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am Donnerstag, 25. Oktober, 17.30 Uhr, im City-Hof (Block B) am Klosterwall 4 vor.

Gleichzeitig soll Grote mit der SAGA/GWG Möglichkeiten ausloten, die sozialen Angebote notfalls in einem Gebäude des Wohnungsbauunternehmens fortzuführen. Der gemeinnützige Verein Passage hilft im "Laurens-Janssen-Haus" Langzeitarbeitslosen, älteren kranken Menschen, benachteiligten Jugendlichen und Kindern. Das Stadtteilrestaurant "Bei Janssens" bietet preiswerte Mahlzeiten und wird vor allem von alten Menschen besucht. Das "Laurens-Janssen-Haus" bietet einen Schreibservice für die Korrespondenz mit Behörden und einen Secondhandladen für Kinderbekleidung.

Laut SPD-Antrag war das soziale Dienstleistungszentrum im Dezember 2011 von der Schließung bedroht, weil die Bundesregierung die Finanzierung von Ein-Euro-Jobs gestrichen habe. Diese Stellen seien nur noch bis Ende des Jahres gesichert. Der Eigentümer des "Laurens-Janssen-Hauses" am Kirchdorfer Damm 6 hatte sich zu einer gemeinnützigen Nutzung bis zum Jahr 2016 verpflichtet. Im Gegenzug erhielt er 400 000 Euro von der Stadt für die Totalsanierung.

In einem interfraktionellen Antrag fordern Grüne, SPD, CDU, FDP und Piraten, Beratungsstellen für Glücksspielsüchtige in Stadteilen einzurichten, in denen viele Spielhallen und Wettbüros eröffnet haben. Laut den Parteien zähle auch Wilhelmsburg dazu. Vor allem aber Billstedt sei im Bezirk Hamburg-Mitte betroffen. Als Sofortmaßnahme solle das Bezirksamt Flyer in mehreren Sprachen verteilen, die auf Hilfsangebote für Spielsüchtige im Internet hinweisen.