Buchholz. Junge Künstler sollen in Buchholz eine Heimat auf Zeit finden und so letztlich die Kulturstadt Buchholz fördern. Diese Idee schwebte der SPD-Stadtratsfraktion vor, als sie im Frühjahr den Antrag für das Projekt "Künstler vor Ort" stellte. Dabei handelt es sich um ein Jahres-Stipendium für Künstler aus Fachrichtungen wie Schauspiel, Musik oder Literatur. Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat am Donnerstag in seiner nicht öffentlichen Sitzung einstimmig dafür votiert, dass die Stadt jetzt die vorbereitenden Planungen für das Projekt aufnimmt.

Diese sehen so aus, dass im Vorfeld der Bewerbungsausschreibung interessierte Akteure aus Buchholzer Schulen, Vereinen, dem Kunstverein, der Kirche oder der Empore gefragt werden, welche Ideen und Ansprüche sie an eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Künstler haben.

Aus den Ergebnissen dieser Befragung erarbeitet die Verwaltung dann einen Vorschlag, nach welchen Kriterien die Bewerbung ablaufen könnte. Dabei muss aus den Bewerbungskriterien eindeutig hervorgehen, welche künstlerischen und gesellschaftlichen Leistungen die Stadt Buchholz innerhalb eines Jahres erwarten kann. Außerdem prüft die Verwaltung, ob eine im städtischen Besitz befindliche Wohnung als Unterkunft und Atelier für die Dauer des Kunststipendiums zur Verfügung steht. Laut Verwaltung würden allein für die Miete 1000 Euro monatlich anfallen. Rechnet man alle Unterhaltungskosten zusammen, ergibt das einen jährlichen Gesamtbetrag von 30 000 Euro.

Für die Verwaltung waren diese Kosten einer der Gründe, den Politikern die Ablehnung des SPD-Antrags zu empfehlen. Außerdem liege der Schwerpunkt der Kulturförderung der Stadt auf der Empore sowie Programmen und Projekten bildender Kunst.

Die Grünen-Fraktion stellte daraufhin im Juli einen Ergänzungsantrag, der im Wesentlichen aus den jetzt vom Verwaltungsausschuss verabschiedeten Punkten besteht. Sie wollten so sicherstellen, dass auch die breite Öffentlichkeit der Buchholzer aus der Anwesenheit des Künstlers einen kreativen und gesellschaftlichen Nutzen zieht.