Rund 100 000 Ingenieurstellen sind in Deutschland unbesetzt. Wer heute als Master eine Technische Universität verlässt, dem steht die Berufswelt weltweit offen. Trotzdem scheuen viele junge Männer - und vor allem junge Frauen - ein Studium der Ingenieur- und Naturwissenschaften - auch deswegen, weil sie in jungen Jahren nie auf Pädagogen gestoßen sind, die ihnen Mathematik, Chemie und Physik schmackhaft gemacht haben.

Hier setzt die Zukunftswerkstatt Buchholz an. Sie will Schüler aus dem Landkreis Harburg ab der dritten Klasse für Technik begeistern. Sie will den Grundschülern zeigen, wie eine Fahrradbremse oder ein Dynamo funktioniert. Es ist zu erwarten, dass sie vor allem Mädchen und Jungen erreicht, die durch Elternhaus und Lehrer schon ein Gefühl für Technik mit auf den Weg bekommen haben. Aber diese Schüler können dann spielerisch noch stärker erfahren: "Hey, Technik macht ja richtig Spaß!"

Bei so einem unterm Strich positiven Projekt ist es indes sehr traurig, dass die Verantwortlichen die Finanzierung vorab nicht solide eingetütet haben und jetzt allein bis Ende 2016 mehr als 700 000 Euro fehlen. Einige Macher rechnen derzeit mehr nach dem Prinzip Hoffnung. Denn im August 2015 fallen die Fördergelder des Europäischen Sozialfonds weg, und noch ist vollkommen unklar, wie die pädagogischen Mitarbeiter danach bezahlt werden. Da helfen nur reiche Spender, die etwas für den Nachwuchs im Landkreis Harburg tun wollen.