Winsen. Die Stadtwerke Winsen werden weiterhin Atomstrom einkaufen. Das beschloss der Winsener Rat am Donnerstagabend nach einer intensiven Debatte. Sie endete auf Antrag des ersten stellvertretenden Bürgermeisters André Bock (CDU) mit einer geheimen Abstimmung. 20 Politiker votierten für den Atomstrom, 17 dagegen, ein Abgeordneter enthielt sich.

Damit änderte der Rat einen Beschluss vom 10. Oktober 2011. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hatten die Abgeordneten beschlossen, dass die Stadtwerke ab 2015 nur noch Strom, der ausschließlich aus regenerativen Energien erzeugt worden ist, einkaufen dürfen. Nach dem neuen Ratsbeschluss dürfen die Stadtwerke auch weiterhin "Graustrom" einkaufen, der zurzeit noch zu 18 Prozent aus Kernenergie gespeist wird. Dies war der Wunsch von Stadtwerke-Chef Mathias Eik. So würden die Stadtwerke 300 000 Euro pro Jahr sparen. Der Grüne Bernd Meyer war entsetzt: "Es ist eine große Chance vertan worden."