Hermann Knoflacher begründet "wissenschaftlich", dass sich - pointiert gesagt - eine Schnell- in eine Wohnstraße verwandeln ließe, ohne dass deren Leistungsfähigkeit beeinträchtigt würde. Was versteht der Mann unter Leistungsfähigkeit? Es spielt eigentlich keine Rolle: Der bekennende Autokritiker, vielleicht doch mehr Ideologe denn Wissenschaftler, räumt ein, worauf seine Idee abzielt: Autofahrer zu vergraulen. Dass er gleich noch ein System der Tempoüberwachung ins Gespräch bringt, bei dem jedem Datenschützer die Haare zu Berge stehen müssen, zeigt, wie dieser Mann tickt.

Am grünen Tisch eine der ohnehin nur drei Verbindungen über die Elbe durchtrennen und den ganzen Süden ein Stück weit mehr von der Metropole abschneiden zu wollen, geht jedenfalls an der Realität vorbei und zeugt von mangelnder Ortskenntnis des Wieners.

Knoflacher verkennt außerdem, dass die wenigsten Menschen aus Jux und Tollerei Auto fahren, sondern der Not gehorchend. Vorwiegend übrigens, weil es ihr Beruf erfordert. Dass ein Mann wie er auf Staatskosten eingeflogen wurde, um seine Ideologien zu verbreiten, ist ein Schlag ins Gesicht all dieser werktätigen Steuerzahler.