Politiker verabschieden einstimmig Resolution gegen Erdgasbohrungen

Lüneburg. Der Lüneburger Kreistag hat einstimmig eine Resolution gegen das sogenannte Fracking verabschiedet. Mithilfe dieser Methode kann die Förderrate von Erdgasbohrungen gesteigert werden. Außerdem erlaubt sie die Erschließung von Lagerstätten, die mit konventionellen Bohrungen nicht zu erreichen wären. Das Verfahren ist nicht unumstritten.

Zum Thema für den Landkreis Lüneburg ist das Thema geworden, weil zwei Firmen in einem 2500 Quadratkilometer großen Gebiet im Norden Niedersachsens nach Erdgas suchen wollen (das Abendblatt berichtete). Zwei der sogenannten Erlaubnisfelder - "Oldendorf" und "Lüneburg" - betreffen den Landkreis. Hierfür hat die unbekannte New Yorker Firma "Blue Mountain Exploration" beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld entsprechende Anträge gestellt.

Der Landkreis Lüneburg fordert das Land nun auf, das LBEG anzuweisen, bis auf Weiteres jegliche Fracking betreffende Anträge abzulehnen. Ferner wird das Land aufgefordert, sich beim Bund für eine Änderung des Bergrechts einzusetzen: Gemeinden, Wasserbehörden und Wasserversorgungsunternehmen sollten nicht nur beteiligt werden, sondern es müsse Einvernehmen mit ihnen hergestellt werden. Außerdem fordert der Landkreis, das Bergrecht aus dem Wirtschafts- ins Umweltrecht zu überführen.

Die vom LBEG geforderte Stellungnahme des Landkreises Lüneburg zu den Anträgen für die beiden Erlaubnisfelder soll nun in einer gemeinsamen Sitzung der Umweltausschüsse von Stadt und Landkreis besprochen werden. Auch die Bürgermeister der betroffenen Umlandgemeinden werden dazu eingeladen. Für die Stellungnahme selbst hat der Landkreis Fristverlängerung bis Jahresende beantragt.