Asendorfer Filmemacher stellt Dokumentation über die Herzogin und ihre Zeit in Winsen vor

Asendorf. Vor wenigen Wochen fiel die letzte sprichwörtliche Klappe für einen der schwierigsten Filme, die der Journalist und Filmemacher Jürgen A. Schulz aus Asendorf bisher angepackt hat: Über Dorothea, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, Stamm-Mutter des englischen Königshauses. Angeregt von Hellmut Büttner, Vorsitzender des Heimat- und Museumsverein in Winsen, hat Schulz auf den Spuren der Herzogwitwe recherchiert, unterstützt von Kameramann Günther Menke, beraten von Ilona Johannsen vom Marstall-Museum und in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Grüner Kreis Stelle.

Das Ergebnis sind 50 Minuten lebendige Geschichte. Eineinhalb Jahre dauerten die Dreharbeiten, die das Team überall hinführten, wo Dorothea Spuren hinterlassen hatte. Die Frage, die das Team besonders beschäftigt hat: Hätte Dorothea die schrecklichen Hexenprozesse zwischen 1613 und 1617 in Winsen verhindern können? Der Film, der am Donnerstagabend Förderern und Helfern erstmalig vorgeführt wird, gibt die Antwort. Am Dienstag, 16. Oktober, 17 Uhr, wird die Reportage im Winsener Marstall öffentlich gezeigt.

Die filmische Reportage behandelt sowohl das positive als auch negative Wirken Dorotheas während ihrer knapp 24 Jahre im Winsener Schloss. "Irgendwie hält sich das alles in der Waage", bilanziert Schulz nach Drehschluss.

Das wiederum "kommt auch rüber", wie einige Mitwirkende sagten. Von denen gab es eine ganze Reihe. Nils Kargel hat als Volkskundler das Leben zur Zeit Dorotheas beschrieben, Hellmut Büttner die Besonderheiten der Celler Schlosskapelle beleuchtet, der frühere Superintendent Kurt Schwerdtfeger hat sich mit der Haltung der Kirche zu den Hexenprozessen beschäftigt, Amtsgerichtsdirektor Albert Paulisch mit der juristischen Seite der Hexenprozesse. Das Wirken der Milden Stiftung St. Georg, seinerzeit gefördert von Dorothea, findet ebenso Platz in der Dokumentation wie der Hinweis auf den Dichter Johann Peter Eckermann.

Ilona Johannsen spannt den Bogen zwischen Dorotheas Wirken und der Zeit Eckermanns. Kommentiert hat alles eine bekannte TV-Stimme: Mark Bremer aus Hamburg. Unterstützt wurde die Dokumentation durch den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Volksbank Lüneburger Heide, die Milde Stiftung St. Georg, den Landkreis Harburg, den Heimat- und Museumsverein Winsen und die Stadt Winsen.