Modehausbesitzer Klaus-Jürgen Hübner muss für Baustellenabsicherung Gebühren bezahlen

Harburg. Für ein Jahr, voraussichtlich bis Oktober 2013, wird die Straße Krummholzberg in Harburg halbseitig gesperrt sein - wir berichteten. Autofahrer können den Krummholzberg nur von der Bremer Straße aus in Richtung Wilstorfer Straße passieren. Und manch einer ärgert sich, dass er nun auf dem Weg zum Parkhaus Krummholzberg eine größere Umleitung fahren muss, um von der Bremer Straße aus sein Ziel zu erreichen.

Die Straßensperre hängt mit dem Bauprojekt von Modehaus-Unternehmer Klaus-Jürgen Hübner, 62, zusammen, der auf seinem Grundstück zwischen der Fußgängerzone Lüneburger Straße und Krummholzberg ein fünfgeschossiges Haus errichten lassen will, mit 240 Quadratmeter großer Ladenzeile im Erdgeschoss und in den darüber liegenden vier Etagen insgesamt 54 Appartements für Studenten in der Größenordnung von 27 bis 30 Quadratmetern.

"Ich bin darüber auch nicht glücklich, dass die Straße für einen so langen Zeitraum halbseitig gesperrt werden muss", sagt Hübner. "Aber es gibt auch keine andere Möglichkeit, weil wir im Krummholzberg bis an die Baugrenze bauen." Die Baugrenze verläuft parallel zum Fußweg, in der Linie der benachbarten Häuser. Baufahrzeuge benötigen die eine Fahrspur. Ein großer Baukran soll in der Mitte des Baugrundstücks, am Rand der bisherigen Fußgängerpassage zwischen Lüneburger Straße und Krummholzberg aufgestellt werden, sobald die Gründungsarbeiten für den Neubau erledigt sind.

Die halbseitige Absperrung der Straße Krummholzberg gibt es für den Bauherrn nicht umsonst. Die Sondernutzung der Fahrbahn muss bezahlt werden. Das Bezirksamt kassiert dafür nach Gebührenkatalog. Rund zwei Euro pro Quadratmeter und Woche für den Baustellenabschnitt, weitere Gebühren fallen an für eine Fußgängerampel, die von der Polizei vorgeschrieben worden ist, weil Fußgänger gezwungen sind, die Straßenseite zu wechseln. Hinzu kommen etwa 100 Meter mit rotweißen Baken abgesperrte Straßenabschnitte. Hübner: "Die Straßensperrung wird mich bis zum Ende der Bauarbeiten gut 50 000 Euro gekostet haben."

Viel erfreulicher ist für Hübner die Einzäunung der Baustelle zur Fußgängerzone Lüneburger Straße gelungen. Hier haben Ende vergangener Woche Kinder einer Harburger Kindertagesstätte bunte Bilder auf den Bauzaun gemalt. Er sagt: "Das Geld für die Farbe habe ich besonders gern ausgegeben. Die Bilder sind doch ein viel schönerer Anblick als Graffitischmierereien, die sicherlich schon nach kurzer Zeit auf das Holz gesprüht worden wären."

Nach Ende der Bauarbeiten kommt wieder eine Fußgängerpassage zwischen Lüneburger Straße und Krummholzberg.