Hollenstedt. Vor einigen Jahren tauchten in der Region zum ersten Mal private, ausländische Asphaltierungs-Firmen auf, zogen von Haus zu Haus und boten den Bürgern ihre Arbeit und Ware an. Nun scheinen sie auch den Weg nach Hollenstedt gefunden zu haben.

Ein Bürger der Gemeinde bekam am Mittwoch ungebetenen Besuch. Wenig später teilte er dem Hamburger Abendblatt per E-Mail mit, dass gegen Mittag plötzlich ein Pkw mit holländischem Nummernschild auf seinen Hof gefahren sei. "Der Fahrer trug eine gelbe Weste und sagte, seine Firma arbeite an der Autobahn und hätte einen Anhänger Asphalt übrig. Er bot an, unseren Weg damit zu asphaltieren. Wir lehnten ab. Einige Stunden später geschah das gleiche noch einmal, an einer anderen Haustür, etwa 100 Meter von unserem Grundstück entfernt", schreibt der Hollenstedter, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Für Gabriele Peters, Pressesprecherin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, ist das ein klarer Fall von Haustürgeschäft. Aktuell sei ihr ein ähnlicher Fall aus der Region zwar nicht bekannt. "Aber das Vorgehen in Hollenstedt ist wie mit den so genannten Dach-Haien: Sie bieten semiprofessionelle Reparaturen zu überteuerten Preisen an. Wir warnen grundsätzlich davor, sich auf solche Angebote einzulassen. Hinterher hat man mehr Scherereien als Vorteile."

Kriminalhauptkommissar Michael Düker von der Polizeiinspektion Harburg hält eine Warnung zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. "Vielleicht war es ein Einzelfall und der Asphalt ist mittlerweile schon zufriedenstellend verbaut. Aber grundsätzlich würde ich niemandem raten, sich auf so etwas einzulassen." Der bessere Weg sei es - auch im Sinne einer möglichen Gewährleistung - regionale Firmen mit Arbeiten an Haus und Hof zu beauftragen.