Es ist paradox. Die Deutschen sollen mehr Kinder zeugen, damit die Gesellschaft nicht vergreist. Aber Spielplätze und Kindergärten will keiner in seiner Nähe haben. Die Mehrheit der Deutschen kauft Fleisch beim Discounter für wenig Geld ein. Hühnchen- und Schweinemastställe sollen aber bitteschön nicht in der Nachbarschaft stehen. So ist es auch mit der Windkraft. Ja, raus aus der Kernkraft! Aber nein, bloß keine Windräder zu uns!

Natürlich muss der Ausbau der Windenergie mit Augenmaß geschehen. Natürlich müssen der Natur- und Vogelschutz und die Menschen, die in für Windenergie geeigneten Gemeinden leben, mit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Aber schon jetzt lässt sich erahnen, worauf die Diskussion über den Ausbau der Windenergie im Landkreis Harburg hinausläuft - auf Protest. Kaum einer steht diesen Rädern vorbehaltlos gegenüber. Wir Bürger, die wir offensichtlich nur zu gern eine ablehnende Haltung gegen alles haben, was zu nah an unser Heim heranrückt, sollten alles dafür tun, den Ausbau der regenerativen Energien voranzutreiben.

Denn eines sollten wir bei allen Geräuschen und Schatten, die diese Räder verursachen, nicht vergessen: Sie sind die bessere Alternative zur Kernenergie. Die Katastrophe in Fukushima hat das deutlich vor Augen geführt. Wie groß wohl der Protest wäre, wenn es um die Errichtung eines Kernkraftwerkes gehen würde?