Arbeitsgericht Lüneburg gibt Klage statt. Vorher hatte es Neonazi-Verdacht gegeben

Lüneburg. Die Hansestadt Lüneburg hat ein Verfahren gegen eine bei der Verwaltung angestellte Erzieherin vor dem Arbeitsgericht Lüneburg verloren. Die Stadt hatte eine Versetzung der Frau wegen angeblicher rechtsextremer Kontakte der Frau angestrebt, die Erzieherin dagegen geklagt. Die Frau ist derzeit krankgeschrieben.

Das Gerichtsverfahren hat eine längere Geschichte: Im August 2010 hatte die Hansestadt die Mitarbeiterin freigestellt, um Verdächtigungen bezüglich Kontakten der Frau zur NPD zu führen. Der mehrfachen Mutter aus der Nähe von Lübtheen konnte nichts nachgewiesen werden, hieß es. Sie selbst stritt ab, etwas mit Neonazis zu tun zu haben.

Jetzt hat sie auch vor Gericht gegen ihren Arbeitgeber gewonnen. Der Klage auf Beschäftigung als Erzieherin wurde stattgegeben. Die Hansestadt hatte die Frau in den Verwaltungsbereich versetzen wollen. "Wir stehen jetzt vor demselben Dilemma wie vorher", sagte Stadtsprecherin Suzanne Moenck. Seit der Freistellung ist die Mitarbeiterin krankgeschrieben.

Sobald sie wieder arbeitsfähig sei, werde man Gespräche führen, erklärt Moenck. "Wir müssen eine Lösung finden, die den berechtigten Ansprüchen von Kindern, Eltern, Erzieherinnen und der Mitarbeiterin gerecht wird." Eltern der betroffenen Kita Marienplatz hatten deutlich gemacht, die Rückkehr der Erzieherin nicht mittragen zu werden.