Straße Krummholzberg wird ein Jahr halbseitig blockiert, weil dort wegen Baustelle ein Baukran und Baucontainer stehen müssen.

Harburg. Verkehr lahmgelegt. Seit gestern sorgt eine Baustelle in der Harburger Innenstadt für eine halbseitige Sperrung der Straße Krummholzberg. Durch die Straße Krummholzberg führt nur noch eine Fahrspur stadtauswärts, von der Bremer Straße in Richtung Wilstorfer Straße. Die Gegenrichtung ist seit gestern früh überraschend ab Wilstorfer Straße/Harburger Ring gesperrt. Polizei und Bezirksamt hatten die Sperrung nicht angekündigt.

Viele Autofahrer tappten so in die Falle, standen auf den Innenstadt-Zufahrten Wilstorfer Straße und Moorstraße im Stau, mussten in Höhe Krummholzberg nach rechts zum Harburger Ring ausweichen, dessen Ampeln nicht auf den zusätzlichen Verkehr umgeschaltet waren. Das Schlimme: Die halbseitige Sperrung im Krummholzberg und die Umleitung über den Harburger Ring werden voraussichtlich ein ganzes Jahr andauern. Empfehlung der Polizei: Die Harburger Innenstadt möglichst weiträumig umfahren.

Grund der halbseitigen Sperrung ist die Baustelle des Harburger Modehaus-Unternehmers Klaus-Jürgen Hübner (62), der - wie berichtet - auf seinem Grundstück zwischen Krummholzberg und der Fußgängerzone Lüneburger Straße ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichten lassen will. Der Abriss des alten, relativ kleinen Geschäftshauses, das auf seinem Grundstück bislang auch noch einen Parkplatz mit Zufahrt vom Krummholzberg bot, ist bereits weit vorangeschritten. Demnächst soll für den Neubau ein Hochkran auf der gesperrten Fahrspur aufgestellt werden. Außer für den Kran werden die gesperrten Straßenflächen nach Angaben von Dietmar Thoden, beim Harburger Polizeikommissariat 46 zuständig für Verkehrsangelegenheiten, auch für das Aufstellen von Baucontainern benötigt. Auf die Straßensperrung konnte seinen Worten nach nicht frühzeitig hingewiesen werden, weil Mitarbeiter ausgefallen waren.

Wegen der Baustelle und der halbseitigen Straßensperrung kommen auch Fußgänger und Radfahrer nicht ungehindert vorwärts. Für Fußgänger ist gestern eine Ampel mit Überweg in Höhe des Parkplatzes - neben der Zufahrt zum Parkhaus Krummholzberg - eingerichtet worden. Die Ampel sorgt stadtauswärts für eine zusätzliche Unterbrechung des Verkehrsflusses. Für Radfahrer ist als Umleitungsstrecke eine Fahrspur durch die Harburger Fußgängerzone Bremer Straße/Lüneburger Straße mit gelben Klebestreifen auf dem Pflaster markiert worden.

Wer mit dem Auto in die Harburger Innenstadt fährt, lernt bereits seit zwei Wochen an der Ecke Bremer Straße Krummholzberg nach dem Abbiegen in die Harburger Rathausstraße einen beachtlichen Verkehrsengpass in Höhe Walkmühlenweg kennen. Hier haben die Hamburger Wasserwerke eine Baustelle eingerichtet, um das marode Sielnetz instand zu setzen. Diese Baustelle wird noch bis voraussichtlich Ende dieses Jahres für Behinderungen sorgen.

Der Verkehr wird ebenfalls auf eine Fahrspur eingeengt an der Baustelle vorbei in Richtung Deichhausweg und der Wendekehre vor dem Harburger Rathausplatz geführt. Die Zufahrt von der Harburger Rathausstraße in den Walkmühlenweg ist gesperrt. Der Lieferverkehr zu den Geschäften der Fußgängerzone ist erheblich behindert. Mit Behinderungen werden voraussichtlich auch noch die Lieferanten des ab Ende November auf dem Harburger Rathausmarkts aufgebauten Weihnachtsmarkts rechnen müssen.

Im halbseitig gesperrten Krummholzberg kann das Parkhaus mit Zu- und Ausfahrten in Fahrtrichtung Wilstorfer Straße genutzt werden, daneben auch die Zu- und Ausfahrt zum Möbelhaus Kabs.

Gegenüber vom Parkhaus soll demnächst der Baukran aufgestellt werden, sobald die Abrissarbeiten beendet sind. Modehaus-Unternehmer Klaus-Jürgen Hübner wollte eigentlich schon im Sommer dieses Jahres den Neubau fertiggestellt haben. Doch während der Vorbereitungen war es zu Verzögerungen gekommen. Ein Nachbar hatte gegen den Bauantrag Widerspruch eingelegt. Dann war bei der Prüfung des Baugeländes festgestellt worden, dass der Neubau nicht - wie geplant- auf das vorhandene Geschäftshaus aufgestockt werden konnte, weil die vorhandenen Fundamente nicht ausreichten. Deshalb musste das gesamte Vorhaben neu geplant werden.

Nun soll zwischen Lüneburger Straße und Krummholzberg ein kompletter Neubau geschaffen werden, mit 240 Quadratmeter Ladenfläche im Erdgeschoss und - darüber verteilt auf vier Obergeschosse - insgesamt 54 Appartements für Studenten in der Größenordnung 27 bis 30 Quadratmeter, einschließlich eines Gemeinschaftsraums. Für den Bau von Studentenwohnungen gibt es staatliche Förderprogramme. Bezirkspolitiker, Stadtplaner sowie das Präsidium der Technischen Universität Hamburg-Harburg stehen hinter dem Bauprojekt. Studentisches Leben soll zur Aufwertung Harburgs beitragen.