Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Mal ist ein Beschluss gültig, dann wieder nicht, und nun soll er endgültig gültig sein. Wenn es sich bei der ganzen Angelegenheit nicht um ein derart wichtiges Thema wie die offene Kinder- und Jugendarbeit drehen würde, wäre diese Harburger Politposse schon komisch. Aber hier geht es um sehr viel Geld für eine besonders wichtige Arbeit in einem Bezirk wie Harburg mit seinen bekannten Defiziten. In diesem Punkt dürften sich alle Fraktionen in der Bezirksversammlung einig sein.

Da wird sich so mancher Träger doch fragen, wie ernst die Harburger Politik zu nehmen ist. Und der geneigte Harburger wird sich fragen, ob die SPD diesen Aufstand nur probt, weil sie es nicht verknusen kann, dass sie zwar in der Bezirksversammlung die Mehrheit hat, aber eben im Jugendhilfeausschuss nicht. Natürlich macht es niemandem Spaß, überstimmt zu werden. Aber so geht Demokratie.

Deshalb braucht es auch keine weitere Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses. Denn der Beschluss gegen die vom Hamburger Senat geplanten Streichungen steht. Die Sozialdemokraten wollen lediglich versuchen, die Opposition umzustimmen. Das ist aller Ehren wert, doch die beantragte Sondersitzung dürfte dafür kaum ein taugliches Mittel sein.

Vielleicht sollte die SPD besser einen Blick über den Tellerrand wagen. Der würde zeigen, dass auch in anderen Bezirken der Aufstand gegen die Sparpolitik des Senats tobt. Teils mithilfe der SPD.