"Die Leuphana Universität Lüneburg versteht sich als öffentliche Universität für die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts." So steht es geschrieben am Ende der Einladung zur Rede des Bundeswirtschaftsministers Dr. Philipp Rösler, unzweifelhaft ein großer Gast im Festzelt auf der Wiese vor der Lüneburger Uni-Mensa, ohne Zweifel auch einer, der die jungen Studenten zu unterhalten, zu faszinieren und zu motivieren wusste. Unzweifelhaft auch zu einer guten Sache: der Selbstständigkeit in allen Fragen des Lebens.

Allein, es bleibt die Frage: Warum betont die Universität, dass sie öffentlich sei? Ist es doch eine unabdingbare Selbstverständlichkeit, dass eine Stiftungsuniversität, finanziert aus Steuermitteln, öffentlich ist.

Wie viel "Leufirma" steckt schon in der Leuphana, wie junge Kritiker ihr Transparent überschrieben haben, das sie dem Bundesminister präsentierten? Und wie viel Bildung um der bloßen Bildung willen - ohne Blick auf wirtschaftliche Verwendbarkeit - ist an dieser Hochschule noch möglich?

Die Zivilgesellschaft, erklärt das Lexikon, lebt zwischen Staat, Wirtschaft und Privatem.

Eine öffentliche Universität einer Zivilgesellschaft muss unabhängig sein vom Markt. Konkret heißt das: Die Hochschule darf nicht auf einen Weg gelangen, auf dem Forschung sich darauf beschränkt, von außen vorgegebene Fragestellungen zu beantworten. So sinnvoll die sehr enge Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft auch ist - sie darf nicht zu einer Abhängigkeit führen.