Neubau der Brücke Hannoversche Straße über die Bahnlinie Harburg-Cuxhaven hat aber Vorrang

Harburg. Mit der Aussage "Wir haben kein Geld" hatte die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Mitte des Jahres einen dicken Strich durch Harburgs Entwicklungspläne für das Binnenhafengebiet gezogen. Auf Eis gelegt worden waren der geplante Ausbau und die Verlegung der Seevestraße sowie der Bau eines neuen Verkehrsknotens an der Hannoverschen Straße - südlich der Firma Biesterfeld-Brenntag.

Ohne die Verlegung des Durchgangsverkehrs auf die neue Linie Hannoversche Straße, Seevestraße, Karnapp, Seehafenstraße müsste der Verkehr weiter mitten durch das Binnenhafengebiet über Nartenstraße, Neuländer Straße, Veritaskai, Kanalplatz und Harburger Schloßstraße rollen, wo für die Zukunft ausgeprägtes städtisches Leben mit Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung vorgesehen ist.

Der Schock bei den Anwohnern saß tief, und die SPD forderte im Sommer mit einem Antrag in der Bezirksversammlung, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, dass die Verlegung des Durchgangsverkehrs doch noch zustande gebracht wird. Mit einem weiteren Antrag soll jetzt untersucht werden, ob der Durchgangsverkehr komplett aus dem Binnenhafengebiet herausgezogen und über die Bundesstraße 73, Buxtehuder Straße/Stader Straße, abgeleitet werden kann. Die Anträge scheinen Wirkung zu zeigen, denn wenn am kommenden Montag, 15. Oktober, 18 Uhr, der Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr im Harburger Rathaus tagt, dann liegt den Ausschussmitgliedern eine Stellungnahme der Fachbehörde vor, die weniger strikt auf den Haushalts-Sparkurs hinweist.

Jürgen Heimath, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung: "Nun heißt es, dass die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation beide Anträge intensiv prüfen und die Harburger Bezirksverwaltung umgehend über Ergebnisse unterrichten wolle." Nach den Worten von Heimath bestehe nun wieder die Hoffnung, dass die Ziele der Stadtentwicklung im Binnenhafengebiet erreicht werden können. Für den Ausbau der Seevestraße zu einer Hauptstraße und den Bau eines Verkehrsknotens an der Hannoverschen Straße sind zahlreiche Änderungen am geltenden Bebauungsplan "Harburg 63" notwendig. Harburgs Fachamtsleiter für Stadt- und Landschaftsplanung Carl-Henning von Ladiges rechnet damit, dass die Wirtschaftsbehörde mit ihrem zuständigen Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer das Harburger Straßenbauprojekt voraussichtlich erst 2014 in ihren Haushalt aufnehmen wird. Deutlich dringlicher angesehen werde derzeit der notwendige Abriss der 56 Jahre alten Spannbetonbrücke im Verlauf der Hannoverschen Straße über die Gleisstrecke der Bahnlinie Harburg-Cuxhaven.

Der Abriss sowie der anschließende Bau einer neuen Brücke sind für das Jahr 2014 vorgesehen. Wegen des Brückenabrisses wird die Bahnstrecke voraussichtlich zwei Tage lang gesperrt sein. Auf Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer kommt dann eine etwa ganzjährige Vollsperrung der Hannoverschen Straße zwischen Seevestraße und Buxtehuder Straße zu.