Im Museum am Kiekeberg ging's um Landwirtschaft gestern und heute, im Wildpark Schwarze Berge drehte sich alles um Holz

Ehestorf. Ein etwas anderes Erntedankfest bot das Freilichtmuseum am Kiekeberg den Besuchern am Wochenende. "Wir wollen den Leuten zeigen, dass Erntedank nicht nur etwas mit dem Binden von Erntekronen zu tun hat. Die Lebensmittelindustrie hat sich verändert. Wir wollen Tradition mit Moderne verbinden", sagt Marion Junker, Sprecherin des Kiekeberg-Museums.

Die Aussteller der Veranstaltung gewährten den Gästen einen Blick hinter die Kulissen der Landwirtschaft, wie sie heute funktioniert. Landwirte demonstrierten ihre Arbeit mit Traktoren, Mähdreschern und Obstbaumaschinen. Bei Talk-Runden auf der Bühne ging es um Ernährungswirtschaft. Die Besucher konnten sich darüber informieren, wie ein Bio-Unternehmer das Image der deutschen Ernährungsindustrie beurteilt. Durch das Bühnenprogramm führte an diesem Wochenende die NDR-Moderatorin Anke Harnack, bekannt unter anderem aus dem Hamburg Journal

Die Lehrküche im Agrarium war am Sonnabend für die Kinder reserviert. Unter der Anleitung von Mitarbeitern des Museums kochten sie an diesem Wochenende nach Herzenslust regionale Speisen. Regionale Spezialitäten und Neues aus der Museumsbrennerei wurden auf dem Museumsgelände angeboten. Beim Mitmach-Kochprogramm zauberten Köche leckere Gerichte zum Nachkochen aus Bio-Produkten. Für den drei Jahre alten Linus, der mit seiner Mutter am Sonnabend zum Kiekeberg kam, waren die Tiroler Steinschafe die absolute Attraktion. Ausstellerin Stefanie Klingel hatte drei dieser Tiere mit zum Kiekeberg gebracht. "Das ist eine sehr alte Schafrasse, die fast vom Aussterben bedroht war. Umso mehr freue ich mich, dass ich hier heute schon einige potenzielle Liebhaber für diese Rasse begeistern konnte", sagt sie. Linus jedenfalls dürfte seit diesem Wochenende ein echter Steinschaf-Fan sein.

Der vielseitige Rohstoff Holz war das Thema im Wildpark Schwarze Berge. Dort hatten die Mitarbeiter des Wildparks am Wochenende zu den Tagen des Holzes eingeladen. Werner Herrig aus Jesteburg zeigte mit seinen Kaltblütern, wie früher im Wald das frisch geschlagene Holz gerückt und abtransportiert wurde. Beim Speedcarving bewiesen Virtuosen an der Motorsäge ihr Können. Künstler sägten aus Baumstämmen Tier- und Fantasiemotive. Die Besucher waren eingeladen, am Axtwurfstand ihre Treffsicherheit zu testen.