Der Landkreis Harburg stellt 600 000 Euro für das “Förderprogramm Energie für Verbraucher“ zur Verfügung

Winsen. Der Landkreis Harburg will Hausbesitzer ermuntern, ihre Immobilien zu sanieren. "Viele Altbauten prägen das Ortsbild", sagte der Erste Kreisrat Rainer Rempe. "Hier schlummert ein enormes Sanierungs- und Energieeinsparpotenzial." Der Kreis hat ein "Förderprogramm Energie für Verbraucher" aufgelegt. Bis 2014 stellt Winsen 600 000 Euro Fördermittel bereit - das sei "in dieser Größenordnung deutschlandweit einzigartig", so Rempe. Das Programm solle "Anreize für Investitionen in den Klimaschutz geben".

Nun wollen der Landkreis und die Klimawerk Energieagentur aus Lüneburg auch die Handwerker noch stärker für die energetische Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern sensibilisieren. Deshalb startet jetzt mit der Klimaschutz- und Beratungskampagne "Haus sanieren - profitieren" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine Basisschulung für Handwerker. Sie läuft am Dienstag, 6. November, im Kreishaus. Die Handwerker sollen geschult werden, Eigentümern von sanierungswürdigen Häusern einen ersten Überblick über den Zustand ihrer Gebäude zu geben und einen kostenlosen Energie-Check vor Ort durchzuführen.

"Eine ganzheitliche Beratung kann Hausbesitzern helfen, ihre Immobilien behaglicher und energiesparender zu machen", sagte Oliver Waltenrath von der Stabsstelle für Klimaschutz. "Angesichts der vielen Möglichkeiten zur energetischen Sanierung verlieren viele Hausbesitzer den Überblick."

Der Kreistag hatte das Förderprogramm einstimmig beschlossen. Der Landkreis will seine Handwerker nun fit für Energieberatungen und Heizungsoptimierungen machen und startete auch eine Kühlgeräte-Abwrackprämienaktion. Handwerker, die Partner der DBU-Aktion werden möchten, können sich unter www.sanieren-profitieren.de anmelden.

"Unentschlossene Hausbesitzer können jetzt gemeinsam über ein komplexes Thema informiert und von einer möglichen Sanierung überzeugt werden", sagte Bezirksschornsteinfegermeister Burkhard Reiß. "Als Schornsteinfeger zeige ich energetische Schwachstellen im Haus auf. Bei meinen Besuchen wird oft deutlich, dass viele die Probleme im eigenen Haus nicht kennen."

Im Handwerkskammerbezirk Braunschweig-Lüneburg-Stade wurden seit dem Start der Aktion 2008 bereits 504 Handwerker geschult. Sie führen jährlich 2600 Energie-Checks durch. Dadurch sollen 3345 Tonnen Kohlendioxid durch spätere Sanierungen eingespart werden. Die Kreisverwaltung gibt Informationen unter der Rufnummer 04171/69 36 48.