Die Sendung mit der Maus war Gast in einem Familienbetrieb in Neu Wulmstorf - Kinder schauen hinter sonst verschlossene Türen.

Ardestorf. Etwa 200 Besucher haben sich am gestrigen Feiertag die Stallanlagen des Geflügelhofs Schönecke von innen angesehen. Der landwirtschaftliche Betrieb im Neu Wulmstorfer Gemeindeteil Ardestorf nahm an dem bundesweiten "Türöffner-Tag" der Sendung mit der Maus teil. Zum 40. Geburtstag des braun-orangefarbenem WDR-Kinderstars im vorigen Jahr startete die Veranstaltungsreihe, bei der Lach- und Sachgeschichten statt vor dem Fernseher dort erzählt werden, wo Kinder normalerweise nicht ohne weiteres hinkommen.

In die Rolle des Erklärers schlüpfte auf dem Hühnerhof des Neu Wulmstorfer Familienbetriebs Henner Schönecke. "Unsere Hühner können ein Jahr lang Eier legen", sagt er bei seinen Führungen mit 20 bis 50 Gästen. "Danach wird die Eierschale zu dünn." Innerhalb von zwölf Monaten legt jedes Tier 260 bis 280 Eier. Von Schöneckes Legehennen kommen nur braune Eier. "Das hat nichts mit dem Gefieder zu tun, sondern liegt an der Rasse."

"Unsere Hühner werden vegan ernährt", sagt Geschäftsführer Schönecke mit einem Schmunzeln zu einer Frage mehrerer älterer Besucherinnen nach den Futterstoffen. "Obwohl Hühner Allesfresser sind, bekommen sie von uns nur Getreide." Tierische Eiweiße bekommen sie nur durch Picken nach Regenwürmern im Boden hinter dem von Schönecke "Wintergarten" genannten Hühnerstall, der ihnen freien Auslauf bietet. Rein rechnerisch hat jedes Tier vier Quadratmeter Platz.

Als Freilandeier steht am Anfang ihres Codeaufdrucks eine 1, gefolgt vom Kürzel DE für Deutschland. In der Elstorfer Sortieranlage des Betriebs werden die Eier in ihre jeweiligen Größenklassen aufgeteilt, um sie von dort zu verschiedenen Supermärkten zu bringen. Ein weiterer Teil der Eier wird auf Wochenmärkten in der Region verkauft. An einem der Schönecke-Verkaufswagen sah die siebenjährige Jolea aus Buxtehude ein Plakat, das für den Tag der offenen Stalltür warb. Für den Hofbesuch im benachbarten Ardestorf begeisterten sie auch ihre sechs etwa gleichaltrigen Geschwister, Cousins und Cousinen Helle, Selina, Finn, Amelina, Adrian und Justus.

Auf dem Nachbarhof der Familie Peper erfuhren interessierte Besucher gestern dagegen Wissenswertes über den Weg der Milch von der Kuh auf der Weide zum Tetrapak im Kühlschrank. Für Erfrischung auf dem Hof mit etwa 80 Milchkühen sorgte das hofeigene Melkhus. Hauptattraktion für die jüngsten Gäste waren rund 20 Kälbchen, die sich streicheln ließen.

Ein weiterer Teilnehmer des Türöffner-Tags im Landkreis Harburg war das Krankenhaus Salzhausen. "Das ist für uns eine gute Gelegenheit, Kindern ein wenig die Scheu vorm Krankenhaus zu nehmen", sagt Chirurgie-Chefarzt Andreas Leck. Fünf- bis Zwölfjährige lernten in der Klinik, wie Röntgen- und Ultraschallgeräte funktionieren und was in Krankenwagen passiert.