Behörde erwartet Planfeststellungsbeschluss Ende des Jahres

Wilhelmsburg. Ein Gutachten des Verkehrsplaners Hermann Knoflacher könne den Beginn der Bauarbeiten zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße nicht hinausschieben. "Die Freie und Hansestadt Hamburg wird eine Verzögerung nicht hinnehmen", sagte Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, dem Abendblatt. Die Behörde erwartet den Planfeststellungsbeschluss Ende des Jahres. Laut Rieckhof würden die Bauarbeiten dann im nächsten Jahr beginnen.

Es gehe nicht mehr um die Frage, ob die Wilhelmsburger Reichsstraße verlegt werden soll, sonder nur noch um das Wie. Diese Geschäftsgrundlage für die Auftragsvergabe an Hermann Knoflacher sei nicht verhandelbar, betonte der Staatssekretär. Änderungen zur geplanten Abfahrt Rotenhäuser Straße etwa seien denkbar, sollte der Wiener Verkehrsplaner eine bessere Lösung aufzeigen.

Das Abendblatt hatte berichtet, dass die Kritiker der geplanten Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße mit einem Gutachten des Autokritikers Hermann Knoflacher neue Hoffnung verbinden, den Bau der autobahnähnlichen Straße verzögern oder verändern zu können. Das bezirkliche Beratungsgremium hatte mit großer Mehrheit dem Bezirk Hamburg-Mitte empfohlen, ein Gutachten des Wiener Verkehrsplaners Hermann Knoflacher einzuholen. Das letzte Wort hat der Bezirk Hamburg-Mitte. Der Österreicher ist der Wunschgutachter der Bürgerinitiativen auf der Elbinsel.

Mit Beginn des 140 Millionen teuren Straßenbauvorhabens in Wilhelmsburg würde sofort mit dem Bau von Lärmschutzwänden begonnen werden, sagte Andreas Rieckhof. Der Staatsrat ist davon überzeugt, dass die große Mehrheit der von Lärm betroffenen Menschen auf der Elbinsel das Projekt wolle.