Mit einem bunten Festprogramm wird auf die Bedeutung der Strecke aufmerksam gemacht

Suerhop/Büsenbachtal. - Die Heidebahn feiert Geburtstag - seit 111 Jahren verkehren Züge nach Fahrplan in der Nordheide, seit Dezember 2011 unter der Regie der erixx GmbH, eines Tochterunternehmens der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE). Neben einem bunten Festprogramm gibt es auch Sorgen um die Zukunft von drei Bahnhöfen entlang der Strecke.

Es war der 30. September 1901, als bei prächtigem "Kaiserwetter" ein Sonderzug mit Ehrengästen aus Berlin, Hannover und der Region vor den Augen vieler Schaulustiger zur Einweihung die neue, 45 Kilometer lange Strecke zwischen Soltau und Buchholz befuhr.

Das Angebot wurde von der Bevölkerung gut angenommen. Auch die örtliche Wirtschaft profitierte - konnte sie doch ihre Produkte, wie Honig, Felle und Schuhe, nun auch überregional vermarkten. Schnell entdeckten auch die Hamburger den bequemen Schienenweg, bereits bald nach der Eröffnung der Strecke fuhren Sonderzüge mit Erholungssuchenden in die Heide. Doch es gab auch das dunkelste Kapitel in der Geschichte der Heidebahn, den Transport von in Eisenbahnwaggons eingepferchten KZ-Insassen in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs. Viele der Häftlinge starben an Hunger, Durst, Krankheiten oder Erschöpfung.

In den 1980er Jahren sollte der Bahnbetrieb aus Kostengründen ganz eingestellt werden, Busse sollten die Züge ersetzen. Dagegen protestierte mit Erfolg der Aktionskreis "Rettet die Heidebahn". Heute ist wieder von Schließung die Rede - wenn auch nur von der Schließung einzelner Bahnhöfe: Suerhop und Büsenbachtal im Landkreis Harburg könnten wegen zu geringer Fahrgastzahlen davon ebenso betroffen sein wie der Bahnhof Wintermoor auf Schneverdinger Stadtgebiet. Die Entscheidung über den Fortbestand der Bahnhöfe falle bis 2016, erklärt Klaus Steinfatt vom Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg, der sich "für den dauerhaften Erhalt der Haltepunkte in Suerhop, Büsenbachtal und Wintermoor" einsetzt.

Mit den Feierlichkeiten an diesem Sonntag soll auch für die Heidebahn und ihre Bedeutung für die Pendler und den Heidetourismus geworben werden. An den Bahnhöfen Schneverdingen und Wintermoor gibt es deshalb von 11 bis 17 Uhr Musik, Informationen und auch Kulinarisches.