Der Vorschlag des Ausschussmitglieds Jürgen Duenbostel, den sanierten Phoenix-Schornstein einer islamischen Gemeinde als Minarett zur Verfügung zu stellen, wurde zum Glück von den übrigen Mitgliedern des Stadtplanungsausschusses mit Kopfschütteln beendet. Der Schornstein ragt zwar in den Himmel, bringt als industrieller Nutzbau aber wahrlich keinerlei Gottesnähe zustande.

Dass der Schornstein in gekürzter und sanierter Form als Wahrzeichen für Harburg in Zukunft erhalten bleiben wird, ist hingegen eine erfreuliche Entwicklung von Kompromissverhandlungen und letztlich der gefällten Zustimmung durch den Ausschuss. Der Schornstein hat seit gut 90 Jahren das Stadtbild Harburgs geprägt. Er ist immer noch das, was man heute allgemein als Landmarke bezeichnet, ein Orientierungspunkt. Wer als Reisender auf den Harburger Bahnhofsvorplatz tritt, der blickt auf den Phoenix-Verwaltungsbau und sieht auch den Schornstein mit seinem wuchtigen Wassertank. Das Bild mit der Phoenix-Aufschrift prägt sich ein. Der Schornstein steht für Harburgs Industriegeschichte. Er ist ein Denkmal und sollte es bei guter Pflege noch möglichst lange bleiben. Harburg hat mit Ausnahme von Channel Tower und Silo viel zu wenige Landmarken.