Harburg. Erstaunt bleiben Reisende mit ihren Koffern stehen: Seit Freitag ist der gläserne Wartepavillon über den Fernzuggleisen auf dem Harburger Bahnhof für die Dauer von vier Wochen eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Bis zum 17. Oktober zeigt die portugiesische Künstlerin Leonor Antunes dort ihre "Skulpturen fürs Reisen" - so der Titel ihrer Ausstellung. Ihre Skulpturen sind Abstraktionen der Pavillon-Architektur. So spiegelt Netz, das sie knüpft, die nüchternen Fußbodenkacheln in dem Warteraum wider.

Antunes, eine Wahl-Berlinern, stellte bereits in New York, Paris und Madrid aus - und jetzt in Harburg. Ab dem 19. Oktober bis zum 28. Oktober werden die Hamburger Künstler Gerrit Frohne-Brinkmann und Philipp Pichler "Kunst am Bau" in den Harburger Bahnhof bringen. Ikonenhaft überhöht wollen sie dem Wartepavillon eine bronzene Skulptur in Form einer Banane überstülpen. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Kunstvereins Harburger Bahnhof und der Noroomgallery. Wie berichtet, verweilen Reisende vorübergehend im früheren Erste-Klasse-Wartesaal - gestaltet wie ein japanischer Zengarten mit Teebar und Live-Musik.