Die Wirkung eines Placebos liegt darin, dass man an seine Hilfe glaubt. Der Effekt kann aber nur bei einem gesunden Gehirn einsetzen.

Papas und Mamas Zauberpuste. Es gibt eigentlich nichts, das besser hilft, wenn ihr hinfallt und euch einen blauen Fleck geholt habt. Und tatsächlich, danach geht es besser und ihr könnt gleich weiterspielen. Dass der Schmerz auf einmal wie weggeblasen ist, liegt aber nicht an der tatsächlichen Wirkung des Pustens. Vielmehr liegt es daran, dass ihr daran glaubt, dass es hilft. Das nennt sich "Placebo-Effekt".

Ähnlich funktioniert das manchmal auch, wenn jemand gegen seine Schmerzen ein "Scheinmedikament", ein sogenanntes "Placebo" bekommt. Dieses enthält keine Wirkstoffe gegen die Schmerzen, sondern besteht nur aus Zucker. Im Glauben, ein richtiges Medikament einzunehmen, werden die Schmerzen dann gelindert.

Jahrelang haben Forscher versucht, dem Placebo-Effekt auf die Spur zu kommen. Nun hat das Universitätsklinikum in Eppendorf das Geheimnis gelüftet: Der Placebo-Effekt funktioniert nicht bei jedem Menschen gleich gut. Er kann nur bei einem gesunden Gehirn einsetzen. Wie gut der Effekt wirkt, hängt davon ab, wie gut das Gehirn vernetzt ist. Denn dieses sorgt beim Placebo-Effekt dafür, dass die Schmerzen gelindert werden. Zudem schüttet der Körper wie eine innere Apotheke eigene Schmerzmittel aus. Diese sogenannten "Opioide" wirken ähnlich wie ein Stoff, der in echten Medikamenten erhalten ist.