Universität Leuphana hat Daten in Uganda erhoben, weitere Untersuchungen folgen

Lüneburg. Die weltweit erste Studie zur Wirkung von Gründer-Schulungen in sogenannten Entwicklungsländern hat jetzt ein Team aus Studenten und Lehrenden der Leuphana Universität Lüneburg vorgestellt. Ihr Fazit: Praxisnahe Programme für Existenzgründer können die Wirtschaftsleistung eines Landes erhöhen.

Als Grundlage dient eine Feldstudie in Uganda, die ein Forscherteam aus Lüneburg, Singapur und Uganda unter Leitung des Lüneburger Professors Michael Frese vorgelegt hat. Die Wissenschaftler luden Studenten zu einem Training für Existenzgründer ein, und ein Jahr später lag die Zahl der Firmengründungen bei den Teilnehmern um die Hälfte höher als bei nicht geschulten Kommilitonen. Laut Leuphana ist das der weltweit erste wissenschaftlich belastbare Beleg für die Wirksamkeit derartiger Programme.

Probanden waren mehr als 300 junge Männer und Frauen aus Uganda, die sich im Abschluss-Semester ihres Studiums befanden. "Handlungsorientierte Programme gelten zur Förderung des Unternehmertums als besonders effektiv", sagt Frese. "Wir konnten nun zeigen, dass sie tatsächlich erstaunlich gut wirken: Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die keine Schulung erhalten hatte, erhöhte das Training die Wahrscheinlichkeit einer Firmengründung um die Hälfte."

Natürlich sei die Situation in Uganda nicht mit der in Industrieländern zu vergleichen: Die Jugend-Arbeitslosenquote in dem ostafrikanischen Land liege bei etwa 90 Prozent, hoch qualifizierte Jobs seien rar. Entsprechend verlockend sei die Idee, sich selbstständig zu machen. Zudem habe die Regierung in Uganda vor acht Jahren einen nationalen Aktionsplan zur Armutsbekämpfung verabschiedet, der unter anderem die Stärkung des Unternehmertums zum Ziel hat.