Ursache vermutlich erneut Brandstiftung, Feuerwehr rettet die Bewohner

Neugraben. Für Klaus Illmer war die Nacht schon um kurz nach 23 Uhr zu Ende. Das laute Gepiepe seines Rauchmelders riss ihn aus dem Schlaf. Im Bademantel flüchtete er aus dem verqualmten Haus. Es ist bereits das zweite Mal in kurzer Zeit, dass der Bewohner des vierstöckigen Mehrfamilienhauses wegen eines Feuers in Gefahr gerät. Schon Ende Juni hatte wegen eines Kellerbrandes in dem Gebäude einen Großeinsatz der Feuerwehr am Haferacker gegeben.

Diesmal waren es rund 60 Einsatzkräfte, die angerückt waren, um die Menschen zu retten. "Als wir ankamen, waren bereits der Treppenraum und eine Wohnung im obersten Geschoss verraucht", sagt der Sprecher der Feuerwehr, Manfred Stahl. "Vier Personen mussten unter Einsatz von Fluchthauben gerettet werden." Diese Hauben haben einen Filter, der die Atemluft für den Träger reinigt.

Noch vor dem Gebäude untersuchte der Notarzt acht Bewohner, darunter mehrere Kinder, die Atemwegsreizungen hatten. Ein Mann kam wegen einer Rauchvergiftung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Ende Juni waren es neun Bewohner gewesen, die verletzt wurden, weil sie den giftigen Rauch eingeatmet hatten.

Das Feuer am späten Sonntagabend war schnell gelöscht. Nachdem die Feuerwehr das Gebäude belüftet hatte, konnten die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren. Jetzt ist die Kripo am Zug. Im Keller hatten abgestellte Sachen gebrannt. Ganz offensichtlich war dort gezündelt worden. "Konkrete Hinweise auf die Täter gab es zunächst nicht", sagt Hauptkommissar Holger Vehren. Das es einen Zusammenhang mit der Brandstiftung vor knapp drei Monaten gibt, sei "spekulativ". Damals war nicht nur im Keller gezündelt worden. Vermutlich derselbe Täter hatte in der Straße auch parkende Autos angesteckt. Die Bewohner des Mehrfamilienhauses, aber auch Nachbarn, sind wegen der erneuten Brandstiftung besorgt. Sie fürchten weitere Taten. Klaus Illmer dagegen ist einigermaßen gelassen. Er zieht demnächst um.