Kritiker werden sagen, dass diese Aktion gegen Rechts, zu der die SPD und die Kirche in Neu Wulmstorf aufgerufen haben, nichts nützt. Dass all die Bürger, die vielleicht am 3. Oktober mit Spachteln anrücken werden, im Grunde nichts ausrichten können gegen diese Aufkleber mit rechtsextremistischen Parolen an den Laternenpfählen und Verkehrsschildern.

Sie mögen sagen, dass diese Sticker schnell an anderer Stelle wieder auftauchen. Zugegeben: Die Aktion bekämpft nicht die Wurzel des Übels. Die Aufkleber zu entfernen, ist soviel, wie schlechte Schminke abzuwischen. Aber gegen denjenigen, der das Make-Up trägt, kann die Aktion nichts ausrichten.

Aber die Aktion gegen Rechts enthält, wenn sie denn gelingt, eine ganz wichtige Botschaft: "Wir wollen Euch Rechtsextremisten nicht." Das sagt die Aktion aus. Es ist eine Gelegenheit für die Bewohner, sich gegen Rechtsextremismus zu wehren, auch wenn er (noch) kein Gesicht hat.

Die Bürger sollten die Chance nutzen, ein Zeichen zu setzen. Wenn sie sich öffentlich bekennen und alle Aufkleber entfernen, verbindet die Öffentlichkeit Neu Wulmstorf mit engagierten und aufrechten Bürgern und nicht mit Einwohnern, die lieber wegschauen. Es muss also keiner Angst haben, dass die Aktion einen Imageverlust zur Folge hat. Vorausgesetzt, es beteiligen sich Bürger in großer Zahl.