DRK-Kita in Stelle zieht vorerst nicht an die Grundschule - Informationsvorträge für Eltern geplant

Stelle. Die Kindertagesstätte (Kita) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Niedersachsenstraße wird vorerst nicht an die Grundschule am Büllerberg verlegt. Einen entsprechenden Antrag hatte die Grünen-Politikerin Claudia Feddern in den Jugend- und Schulausschuss des Gemeinderats eingebracht. "Es muss hier eine Erweiterung des Betreuungsangebots geschaffen werden", begründete sie ihre Forderung. "Dazu sollte beispielsweise das bestehende Gebäude beziehungsweise ein Anbau der Grundschule Stelle als Standort für eine Krippe oder Kindergarten geprüft werden." Da am Büllerberg auch die Haupt- und Realschule der Gemeinde Stelle untergebracht ist, hätten Kinder und Jugendliche mit dem geforderten Kita-Umzug von der Vorschule bis zur Mittleren Reife einen einzigen Anlaufpunkt.

Der Vorschlag von Ratsfrau Feddern fand im zuständigen Ausschuss zwar keine Mehrheit, wird jetzt aber von der Lenkungsgruppe für das Projekt "Stelle inklusiv" diskutiert. Unter dem Stichwort Inklusion findet zu Beginn des nächsten Jahres in ganz Niedersachsen die Aufnahme von Kindern mit besonderem Förderbedarf in die Regelschulen statt. Im Landkreis Harburg gibt es bislang spezialisierte Förderschulen mit den Schwerpunkten emotionale und soziale beziehungsweise körperliche und motorische oder geistige Entwicklung sowie für Schüler mit Problemen beim Hören, Sehen, Sprechen oder Lernen.

Die Schulpolitiker der Gemeinde Stelle haben im Frühjahr beschlossen, eine Modellkommune in der Region zum Thema Inklusion werden zu wollen. In einem Teilprojekt der interfraktionellen Lenkungsgruppe geht es um die "Grundhaltung" zum Thema Bildung. Mitarbeiter von Kitas und Schulen wollen gemeinsam ein Konzept zur Förderung sozialer Kompetenzen von Kindern erarbeiten. Eine andere Arbeitsgruppe will die Übergänge zwischen Institutionen wie Kita und Schule einfacher gestalten. Dort steht auch der Grünen-Antrag mit dem Titel "Alles unter einem Dach" zur Diskussion.

Vorbild für Fedderns Antrag ist die DRK-Kita in Ashausen, die im Juli zur Grundschule des Ortsteils an die Ashausener Straße umgezogen ist. "Dort herrscht aber eine ganz andere Situation als in Stelle", sagt Isabel Dalecki-Kröger, Leiterin der Grundschule am Büllerberg. "Wir haben hier im Ort vier verschiedene Kindergärten, mit denen wir kooperieren müssten." Sie befürwortet stattdessen eine engere Zusammenarbeit mit dem Hort, in dem aktuell etwa ein Viertel der 240 Steller Grundschüler auch am Nachmittag betreut wird. Ein Ganztagsangebot wie an der Grundschule Ashausen gibt es in Stelle vom kommenden Schuljahr an nur an der zukünftigen Oberschule.

Auf das Thema Inklusion ist die Grundschule Stelle mit ihren Förderschullehrern im Kollegium vorbereitet. Um junge Eltern pädagogisch zu beraten, zählt zum Arbeitsprogramm von "Stelle inklusiv" auch eine Vortragsreihe in der Bücherei. Am 6. November referiert dort Tim Trabert über das Thema Mediensucht und am 28. November spricht Petra Wagner über "vorurteilsbewusste Erziehung".