Hoch her ging es da am Freitag im gut gefüllten Sitzungssaal des Rathausforums an der Knoopstraße. Und das nicht nur, weil die avisierten Kürzungen in der Kinder- und Jugendarbeit ohnehin ein emotional aufwühlendes Thema sind. Ob der teilweise chaotische Verlauf der Sondersitzung des Harburger Jugendhilfeausschusses trotz allem nun eine Lehrstunde für die Basisdemokratie war oder nicht, kommt ganz auf den Standpunkt des Betrachters an.

Wenn sich die Mitglieder eines Ausschusses vorab in dermaßen ausufernder Weise verfahrenstechnischen Detailfragen widmen, bleibt die notwendige Transparenz solcher kommunalpolitischer Prozesse für den interessierten Zuhörer komplett auf der Strecke. Das war ziemlich vielen ratlosen Gesichtern im Auditorium deutlich anzusehen.

Zumal ja noch nicht einmal genau feststeht, ob der klare Verlierer, die SPD, nicht doch noch irgendwelche Verfahrensfehler moniert, die das Votum vom Freitag wieder zu Fall bringen. Bereits im Vorfeld hatte es ja heftige Debatten gegeben, welcher Vertreter der freien Träger denn nun in welchem Maße befangen und damit nicht stimmberechtigt ist.

Man kann das Votum aber auch positiv sehen. Denn der autark agierende Ausschuss hat einem Antrag seine Zustimmung verweigert, den so mancher schon in trockenen Tüchern wähnte. Wie dieses Votum aber tatsächlich zustandegekommen ist, war kaum zu durchschauen. Und wirkte so wie ein skurriles Politspektakel.