Winsen. Sie fühlen sich im Stich gelassen und fordern eine Entscheidung, die ihnen Entlastung bringt: Die Anwohner, die sich in der Interessengemeinschaft (IG) Pro Lebensqualität Pattensen zusammengetan haben, wehren sich seit langem gegen die Pläne für eine Ortsumgehung über Luhdorf, Pattensen und Thieshope. Sie befürchten, dass die derzeitige Verkehrsbelastung noch weiter zunehmen wird.

Jetzt haben die engagierten Bürger die Landtagskandidaten aus dem Landkreis Harburg zu einer Diskussion eingeladen. Am Sonnabend, 22. September, informiert die IG ab 14 Uhr auf dem Dorfplatz in Pattensen über die Pläne. Besucher können auch den Politikern Fragen stellen.

"Wir fordern für die betroffenen Ortschaften eine sofortige Verkehrsberuhigung statt Ortsumgehung", heißt es in einer aktuellen Erklärung der IG. Die Anwohner wollen, dass in den Durchgangsstraßen Tempo 30 und ein Fahrverbot für den Lkw-Verkehr durchgesetzt wird. Viele Lastwagenfahrer nutzen die Strecke als Abkürzung zwischen den Autobahnen 7 und 39.

Die Stadt Winsen hatte bereits Anfang des Jahres ein Tempolimit angeordnet und sogar entsprechende Schilder aufstellen lassen. Doch das niedersächsische Verkehrsministerium wies die Stadt in ihre Schranken, sie sei nicht befugt, ein solches Tempolimit anzuordnen. Auch ein Eilantrag beim Verwaltungsgericht brachte keinen Erfolg.

Nun befürchten viele Pattenser, dass alles beim Alten bleibt oder - noch schlimmer - der Verkehr durch die Ortschaften in den kommenden Jahren sogar noch zunimmt. "Verwaltung und Politik verhalten sich gegenüber den Forderungen ihrer Bürger hinauszögernd und wenig kooperativ", heißt es in der Erklärung. Noch immer warte man beispielsweise auf Rohdaten zu einer Verkehrserhebung vom Mai 2011.