Beim Seifenkistenrennen um den Phoenix-Cup am Mopsberg tritt der zwölf Jahre alte Schüler im neuen Abendblatt-Gefährt an.

Harburg. Natürlich ist Lenni schon richtig aufgeregt. An diesem Sonnabend ist beim Bürgerzentrum Feuervogel im Harburger Phoenix-Viertel nämlich nicht nur Stadtteilfest, sondern auch ein Seifenkistenrennen - und Lenni geht neben 25 weiteren Teilnehmern an den Start.

Das Hamburger Abendblatt hat ihm für die Teilnahme am Rennen um den Phoenix-Cup eine nagelneue Seifenkiste zur Verfügung gestellt, die in Abendblatt-Grün lackiert und einen weißen Schriftzug trägt. Auf der Kiste stehen auch die Namen des Abendblatt-Vereins Kinder helfen Kindern und des Vereins Nestwärme, dessen ehrenamtliche Betreuerin Marion Wendland sich an zwei Tagen in der Woche um Lenni kümmert. Der Junge ist zwölf Jahre alt, hat leichte Handicaps und besucht die fünfte Klasse der Harburger Förderschule Elfenwiese.

Jeden Montag sind Lenni und seine Betreuerin im Bürgerzentrum beim Verein Freizeitzentrum Mopsberg zu Besuch und helfen in der Holzwerkstatt. Dort bereitet Roland Röpnack schon seit einiger Zeit das diesjährige Rennen vor. Vergangenes Jahr startete das erste Rennen am Mopsberg, so heißt der obere Teil der Baererstraße, an dem sich das Bürgerzentrum und das Freizeitzentrum befinden.

"Das Rennen war ein großer Erfolg und hat allen viel Spaß bereitet", sagt Röpnack, "logisch, dass wir dieses Jahr wieder zum Rennen um den Phoenix-Cup aufrufen." Dieses Mal kommen 16 Rennwagen an den Start, sieben mehr als vergangenes Jahr, darunter auch recht ausgefallene Vehikel, zum Beispiel in Form eines fliegenden Teppichs. 26 Rennfahrer sind gemeldet, zehn mehr als beim ersten Rennen.

Das Harburger Phoenix-Center, das Autohaus Dreyer und Michi's Reifenhandel zählen zu den Unterstützern. Auch die Polizei ist dabei, wird unter anderem eine Tafel aufstellen, auf der die gefahrene Geschwindigkeit der Seifenkisten angezeigt wird. Fünf Meter Höhenunterschied auf der gut 150 Meter langen Rennstrecke sorgen je nach Kiste für Geschwindigkeiten zwischen 23 und 27 Kilometern pro Stunde. So schnell waren die keinen Renner zumindest im vergangenen Jahr. Dieses Mal kommt noch etwas mehr Spannung ins Renngeschehen. "Wir haben eine Schikane eingebaut", sagt Rennleiter Röpnack. "Da muss gut gelenkt und möglichst spät aber effektiv gebremst werden, um mit möglichst hohem Tempo durch die Kurven zu kommen."

Lenni ist zur Probe mit dem grünen Abendblatt-Renner schon mal auf dem Gehweg den Mopsberg abwärts gebrettert. Roland Röpnack war immer in der Nähe, weil die Strecke schließlich noch nicht abgesperrt war und Lenni das gleichzeitige Lenken und Bremsen mit jeweils einer Hand zu Anfang noch nicht richtig drauf hatte. Da ging es - wie es bei den richtig großen Rennfahrern der Formel Eins schließlich auch vorkommt - einmal von der Piste ab und quer durch das Straßengrün. "Nichts passiert", rief Lenni lachend und ließ sich gleich wieder an den Start schieben zur nächsten Probefahrt. Betreuerin Marion Wendland sorgte für den nötigen Schubs.

Beim eigentlichen Rennen, das am Sonnabend in der Zeit von 12 bis 18 Uhr vermutlich wieder mehrere Hundert Zuschauer am Pistenrand erfreuen wird, gibt es keinen Schubs, sondern für alle dasselbe Gefälle von einer Abfahrtsrampe. Jeder Rennfahrer ist allein auf der Strecke, hat zwei Läufe zu absolvieren. Die Zeit wird per Lichtschranke gemessen. Die schnellste Fahrt wird gewertet. Lenni fiebert dem Rennen förmlich entgegen. "Ich habe in der Schule Bescheid gesagt. Viele wollen kommen und mich anfeuern. Ich möchte der Sieger sein." Den Sieger des Phoenix-Cups erwartet nämlich etwas ganz Besonderes: Ein Gutschein für eine Fahrt auf der Kart-Bahn.

Neben Lenni werden Rennteams unter anderem vom Haus der Jugend Steinickestraße um den Sieg fahren, vom Harburger Mädchentreff im Frauenkulturhaus oder auch von der Stadtteilschule Maretstraße im Feuervogel. Lenni ist sich sicher, dass es nicht einfach wird, als Schnellster durchs Ziel zu fahren. Aber Rennleiter Roland Röpnack kennt noch einige Tricks, wie der Junge die Bremse besser benutzen kann. Er sagt: "Ich werde das Auto noch einmal in die Werkstatt nehmen und technisch etwas verbessern."