Der Blick vom Sitz eines 40-Tonners schafft ein Bewusstsein für die Probleme, denen Lastwagenfahrer bei Fahrten durch bevölkerte Straßen begegnen. Beim Rangieren fehlt ihnen in der Regel die Möglichkeit, nach hinten zu schauen. Denn nur vereinzelt gibt es entsprechende Kameras, die dem Fahrer einen Blick hinter seine Ladefläche ermöglichen. Und beim Anfahren an Kreuzungen und Kreisverkehren lauert im sprichwörtlich toten Winkel eine große Gefahr für Fußgänger und Fahrradfahrer, da sie aus der Frontscheibe oder dem rechten Seitenspiegel der Führerkabine nicht zu sehen sind.

Den Menschen an den Lenkrädern der Lkw ist beim jetzigen Stand der Technik daher kaum ein Vorwurf zu machen. Um Verkehrsunfälle zu vermeiden, müssen sich auch die potenziellen Opfer der Brummifahrer mit den Risiken auf den Straßen auseinandersetzen. Neben dem bloßen Wissen um die Gefahren hilft ihnen ein Bewusstsein, wie es gestern die Polizei am Steuer des 40-Tonners vor der Grundschule Emmelndorf vermittelt hat.

Damit nicht nur die beteiligten 122 Schüler ein Gefühl für die Gefahr bekommen, sind alle 52 Grundschulen im Landkreis Harburg eingeladen, ähnliche Veranstaltungen mit ihrer örtlichen Polizei zu organisieren. Trotz voller Lehrpläne muss Zeit dafür sein. Die steigende Zahl von Fahrradunfällen in der Region verdeutlicht das Problem. Und: Aufgerufen zur Verkehrserziehung sind auch die Eltern.