12. September: " Die Hoffnung versinkt im Boden"

Vor 4 Jahren bin ich fast täglich an der Straße vorbeigefahren. Damals hatte Immobilienmogul Sallier den Baugrund zwischen Fromme- und Bastionstraße von der Stadt gekauft und wollte schicke Designvillen dorthin bauen. Es gab damals Protest der Nachbarn, die die Integration der würfelartigen Eigentumswohnungen anprangerten. Der Meinung war ich auch - denn die Architekturentwürfe passen absolut nicht in unsere Gegend mit Altstadt und Jahrhunderte alten Häusern. Nun bin ich aber doch geschockt, wie raffiniert und dreist sich Herr Sallier durchsetzt. Wie ich gehört habe, hat er in den letzten Jahren von der Bastionsstraße bis zur Frommestraße 4 alle Häuser gekauft. Bestimmt nicht wegen der Leute drin, die gegen ihn protestiert haben. Ne, er kauft einfach deren Häuser und lässt sie jetzt abreißen. Pfiffig, pfiffig, der wohlhabende Herr, doch ich denke auch, dass die Stadt da ihre Finger mit im Spiel hatte. Herr OB entscheidet sich bei den Möglichkeiten des Handelns zu Lösungen, die Sallier genau in die Hände spielen. Und dann nennt er dies eine aussichtslose Lage. Gerade jetzt beim Abriss der Häuser soll ein Sanierungsgebiet ausgestellt werden. Hallo? Makaber oder Kollegenwirtschaft? Herrn Sallier ist es dann möglich, mit seinen geplanten Luxusvillen noch Gelder fürs Senkungsgebiet einzukassieren!

Thomas Oberländer

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