Anschlussstelle Harburg noch gesperrt. Auch Ausbau zwischen Buchholz und Bremen ist fast fertig. Offizielle Einweihung im Oktober.

Harburg. Tausende Autofahrer aus der südlichen Metropolregion Hamburgs können aufatmen: Seit dem vergangenen Wochenende ist der seit August 2008 laufende sechsspurige Ausbau der Autobahn 1 zwischen dem Buchholzer Dreieck und dem Bremer Kreuz bis auf Restarbeiten fertiggestellt. Im Oktober soll die offizielle Einweihung sein. Es kommt aber noch besser: Auch auf Hamburger Gebiet der Autobahn 1 stehen die zu Jahresbeginn gestarteten Bauarbeiten zwischen der Landesgrenze bei Meckelfeld und der Süderelbebrücke bei Stillhorn vor dem Abschluss.

Wenn Regen keinen Strich mehr durch die Rechnung macht und Asphaltierungsarbeiten behindert, dürfte der Verkehr vom kommenden Wochenende an in Richtung Norden wieder ungehindert rollen. Die Zeit der täglichen Kilometer langen Verkehrsstaus ab Maschener Kreuz geht zu Ende. Aber in den kommenden Wochen bleibt auf Hamburger Gebiet noch die Anschlussstelle Harburg gesperrt. Neu dabei: Auch in Fahrtrichtung Süd.

+++ Staufrust auf der Autobahn 1 +++

Der für die Arbeiten auf Hamburger Gebiet zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hat seit Jahresbeginn drei Bauabschnitte zu koordinieren. Erstens: den Abriss der 75 Jahre alten Autobahnbrücke, Fahrtrichtung Norden, über Neuländer Straße/Fünfhausener Landweg und den anschließenden Bau einer neuen, erheblich stärker belastbaren Brücke. Zweitens: die Grundinstandsetzung des gut 3,5 Kilometer langen Autobahnabschnitts, Fahrtrichtung Norden, zwischen Landesgrenze und Stillhorn. Drittens: den Bau eines Verkehrskreisels an der Anschlussstelle Harburg/Neuländer Straße.

Der Kreiselbau kann wegen des noch laufenden Baustellenverkehrs für Brücke und Autobahn erst ganz zum Schluss fertiggestellt werden. Brücken- und Kreiselbau hatten auch dafür gesorgt, dass die Zu- und Abfahrt der Anschlussstelle Harburg, Fahrtrichtung Norden, für gut neun Monate voll gesperrt war. In Fahrtrichtung Süden war zumindest die Ausfahrt in Richtung Harburg die meiste Zeit frei.

Ab Sonnabend, 29. September, 6 Uhr, muss jetzt auch diese Ausfahrt für etwas mehr als eine Woche geschlossen werden. Die Vollsperrung der Anschlussstelle wird notwendig für abschließende Asphaltierungsarbeiten, Fahrbahnmarkierungen und Beschilderungen im Bereich Neuländer Straße ab Großmoorbogen bis hinter die neue Autobahnbrücke. Ohne wetterbedingte Verzögerungen wird damit gerechnet, dass die Anschlussstelle Harburg am Montag, 8. Oktober, 5 Uhr, komplett für den Verkehr freigegeben werden kann.

Harald Rincker und Thomas Schwien, beim LSBG mit dem Kreisel- und Autobahnbau befasste Ingenieure, haben auf dem Ablaufplan, dass ab Anfang dieser Woche auf der Autobahnbaustelle verbliebene Asphaltierungsarbeiten zu Ende gebracht werden.

"Fahrbahnmarkierungen und Beschilderungen dürften bis zum Ende der Woche fertiggestellt sein. Schlechtes Wetter kann den Zeitplan allerdings noch verzögern", sagt Schwien. Sobald die drei Fahrspuren in Richtung Norden für den Verkehr frei gegeben worden sind, werden in der Woche vom 24. bis 29. September die beiden auf die Fahrtrichtung Süd verschwenkten Ausweichspuren zurückgebaut. Trotz der Verschwenkung hatte die Südrichtung - ebenfalls verschwenkt und eingeengt - drei Fahrspuren behalten können. Trotzdem war es auch in Südrichtung häufiger zu Staus gekommen. Wegen des Rückbaus sind kommende Woche in südlicher Fahrtrichtung weitere Verkehrsbehinderungen möglich.

"Wir hatten dieses Jahr auffallend viele Staus durch Lastwagen, die wegen einer Panne im Baustellenbereich liegen geblieben waren", erklärt Rincker. "Und es gab auch mehrere Unfälle mit Pkw. Einige Autofahrer sind unaufmerksam und achten nicht auf die Straße, wenn nebenan große Baumaschinen im Einsatz sind."

Die Baukosten für den Verkehrskreisel liegen bei 4,7 Millionen Euro, für die Autobahninstandsetzung bei 6,7 Millionen und für den Brückenbau bei drei Millionen. Auf Hamburger Gebiet der Autobahn 1 wird es weiter noch Verkehrsbehinderungen durch Gründungsarbeiten für elektronische Schilderbrücken geben, die den Verkehrsfluss ab 2013 regeln sollen. Hohes Verkehrsaufkommen wird zur Gartenschau und zur Bauausstellung erwartet. Bald ist auch mit einer Grundsanierung der Autobahn zwischen Stillhorn und Dreieck Hamburg-Süd zu rechnen - damit verbunden wieder Staus.