Harburg. 15 Jahre hat es gedauert, doch nun ist es endlich da: Mit einem Schulfest nahmen die Schüler der Integrativen Grundschule Grumbrechtstraße gestern offiziell ihr neues Rollikarussell in Besitz. Je drei Kinder mit und ohne Behinderung können jetzt gleichzeitig ihre Runden drehen.

"Manche Ideen müssen einfach reifen", findet die stellvertretende Schulleiterin Wiebke Wesling. Da die Integration in den Klassen jetzt so gut funktioniere, sei es nun auch an der Zeit gewesen, sich ums Karussell zu kümmern.

Den Anstoß dazu hatte es 15 Jahre zuvor von einem Mädchen im Rollstuhl gegeben. Sie wünschte sich ein Spielgerät auf dem Schulhof, das auch Kinder wie sie benutzen könnten. Auf der Suche nach solch einem behindertengerechten Gerät wurden die engagierten Pädagogen einer Arbeitsgruppe um die Lehrerin Regina Bötel erst 2010 auf einem Spielplatz in Buchholz fündig. Dort stand solch ein Rollikarussell, wie es dann die Firma K. Conrads für die IGS Grumbrechtstraße gebaut hat.

Die Kosten von etwa 25 000 Euro wurden zu drei Fünfteln aus Spenden für die Arbeitsgruppe Integration gedeckt. Für den Rest kam die Schulbehörde auf. Etwa ein Fünftel der insgesamt 520 Kinder hat eine Behinderung. Neben zwei Rollstuhlfahrerkindern gibt es weitere geistig- und körperbehinderte Kinder sowie Kinder mit anderem Förderbedarf. Begeistert von dem dicht umlagerten Rollikarussell waren gestern aber alle.