Sie sitzen in Karlsruhe und tragen rote Gewänder. Roben nennt man ihre festliche Kleidung und kein anderer deutscher Richter trägt sie in dieser auffälligen Farbe. Die Männer und Frauen des Bundesverfassungsgerichtes unterscheiden sich also allein schon durch ihre Kleidung von den anderen Rechtsgelehrten. Ihre Aufgabe ist es, das Grundgesetz zu schützen.

Das Grundgesetz stellt die sogenannte Verfassung der Bundesrepublik Deutschland dar. Dort stehen grundlegende Regeln, an die sich der Staat halten muss. Und damit diese Vorgaben auch beachtet werden, gibt es das Bundesverfassungsgericht. Man nennt es daher auch den "obersten Hüter des Grundgesetzes".

Die Richter prüfen täglich Verfassungsbeschwerden. Das sind Klagen, die von jedem Bürger Deutschlands eingereicht werden können.

Unter anderem schlichtet das Gericht Streitigkeiten zwischen den einzelnen Verfassungsorganen, so nennt man die unterschiedlichen politischen Ausschüsse. Es gibt aber noch viele andere Arten von Klagen, die das Bundesverfassungsgericht prüft. Das Gericht teilt sich in zwei Gruppen, die Senate auf, die sich die Arbeit teilen. In ihnen sitzen jeweils acht Richter, die von Bundesrat und Bundestag gewählt worden sind. Zwölf Jahre lang führen sie ihre Aufgabe aus, danach dürfen sie jedoch nicht wiedergewählt werden.