Die drei ehemaligen Sicherungsverwahrten könnten offenbar noch in diesem Jahr in ihr neues Domizil am Moorburger Elbdeich umziehen.

Harburg. Schon Ende dieses Jahres könnten die drei ehemaligen Sicherungsverwahrten in das Haus am Moorburger Elbdeich einziehen. In der kommenden Bezirksversammlung am 25. September wird noch einmal über die Entscheidung des Senats, die drei Männer in Moorburg unterzubringen, informiert. Im Anschluss daran könnten die Umbauten an dem Haus beginnen. Bis 30. November müssen die Männer ihre derzeitige Unterkunft in Jenfeld verlassen. Die Räume sind gekündigt.

+++++Dauerhafte Unterbringung - für Moorburg Dauerthema?+++++

Wie berichtet, hatten in der jüngsten Hauptausschusssitzung der Harburger Bezirksversammlung die beiden Staatsräte Jan Pörksen, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, und Ralf Kleindiek von der Justizbehörde die Entscheidungsgrundlagen für den Senat, die drei Ex-Sicherungsverwahrten in Moorburg unterzubringen, dargelegt. "Eine reine Showveranstaltung des Senats", meint CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. Die Bezirksversammlung, so Fischer weiter, habe "echte Rechte der Mitwirkung bei allen Harburger Angelegenheiten". Und die habe der Senat glattweg ignoriert bei seiner Moorburger Entscheidung. Wie die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt jetzt auch die CDU-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung, die Unterbringung von Ex-Sicherungsverwahrten in Moorburg und im gesamten Bezirk Harburg dauerhaft abzulehnen. Für Moorburg, so heißt es in dem Antrag sprächen keine "Standortvorteile im Vergleich zu mehr als 100 anderen Hamburger Stadteilen".

Fischer verlangt von der Harburger SPD, "endlich Flagge zu zeigen und nicht bei jeder SPD-Senatsentscheidung die Hacken zusammenzuknallen. Aber leider ist die Harburger SPD ein reiner Abnickverein geworden. In anderen Bezirken sind die Sozialdemokraten mutiger, wenn es darum geht, sich auch mal gegen den SPD-Senat in Hamburg zu stellen".

Jürgen Heimath, SPD-Fraktionschef, hält dagegen: "Was hat denn diese Trümmertruppe von CDU und Grünen in den vergangenen Jahren gemacht. Die haben doch dafür gesorgt, dass das Kraftwerk und die Schlickdeponie nach Moorburg kommen." Der Fraktionschef räumt aber ein, dass auch er die Entscheidung für Moorburg für falsch hält, und dass diese Entscheidung "eine Zumutung für die Moorburger ist". Auch seine Fraktion hätte sich mehr Beteiligung des Bezirks an dem Verfahren gewünscht. Dass aber der Senat seine Entscheidung revidieren könne, halte er für illusorisch.

In einem Antrag an die Bezirksversammlung fordert seine Fraktion unter anderem die Einrichtung eines Moorburger Arbeitskreises. Die Ängste der Anwohner sollten aufgenommen und das Sicherheitskonzept für die Unterbringung dargelegt werden.