Hamburger System ist das Vorbild. Fünf Standorte geplant

Lüneburg. Die Hansestadt Lüneburg nimmt sich ein Vorbild an Hamburg und will ein Fahrradverleihsystem nach dem Prinzip "Stadtrad" einführen. Zunächst 50 Räder an fünf Stationen sollen spätestens zu Beginn des Sommersemesters 2013 zu mieten sein. In Hamburg sind die ersten 30 Minuten, für die eines der Räder ausgeliehen wird, kostenfrei.

Hatte die Leuphana-Universität Lüneburg vor wenigen Jahren noch mit der bis heute nicht konkret gewordenen Idee einer Zugverbindung zwischen dem Lüneburger Bahnhof und dem rund fünf Kilometer weiter südlich liegenden Campus für Schlagzeilen gesorgt, steht ihr jüngster Vorstoß in Sachen innerstädtischer Verkehr jetzt kurz vor der Umsetzung.

Gemeinsam mit der Bahn-Tochter DB Rent GmbH ist die Universitätsverwaltung Anfang dieses Jahres an die Verwaltung der Stadt Lüneburg herangetreten mit dem Ziel, ein Fahrradverleihsystem ähnlich dem Hamburger "Stadtrad" einzurichten. Die Lüneburger Stadtverwalter haben das Konzept, das 2010 an der Alster gestartet wurde, zwar nach eigenen Angaben "interessiert verfolgt", doch eine eigene Umsetzung wegen Kosten und Aufwand gescheut.

Mittlerweile hat sich die Lage geändert: Die zwischenzeitlich realisierten Verbesserungen und Vereinfachungen des Systems hätten es "jetzt auch für Lüneburg attraktiv gemacht", schreibt die Stadtverwaltung und sieht aktuell die Einführung des Angebots von fünf Stationen - Bahnhof, Markt, Am Sande sowie zwei Uni-Standorte - und 50 Fahrrädern vor.

Mit einem hohen Werbeaufwand dürfte in Lüneburg niemand rechnen, schließlich gilt das System in Hamburg mittlerweile als etabliert, und eine "gewisse Vertrautheit im täglichen Umgang bei den Lüneburger Berufspendlern" setzt die Verwaltung daher voraus. Zielgruppe sind vor allem aber auch Studenten, die kein eigenes Fahrrad in der Stadt haben und zwischen Bahnhof sowie unterschiedlichen Standorten der Uni pendeln.

Die Hälfte der berechneten jährlichen Kosten von 48 000 Euro will die Stadt tragen, betreiben wird das System die DB Rent in Kooperation mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und der Universität - vorausgesetzt, die Kommunalpolitiker stimmen zu. Präsentiert wird das Projekt bei der Sitzung des Verkehrsausschusses am Montag, 17. September, 15 Uhr im Huldigungssaal des Rathauses.