Winsen. Kinder und Jugendliche, die an psychischen Krankheiten leiden, werden seit vergangenem Jahr im Landkreis Harburg besser betreut. Die ambulante Versorgung habe sich deutlich verbessert, heißt es im Jahresbericht des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Suchtberatung Landkreis Harburg, der gestern im Sozialausschuss vorgestellt wurde. Entlastung brachten vor allem zwei neue Praxen: eine kinder- und jugendpsychiatrische Praxis in Buchholz und eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychotherapie in Winsen.

Insgesamt betreute der Dienst vergangenes Jahr 1920 Menschen, mehr als die Hälfte waren Männer. Ein Großteil der Klienten (771) waren zwischen 45 und 64 Jahre alt, dicht gefolgt von den 24- bis 44-Jährigen (670). Minderjährig waren nur 108 Klienten. In den meisten Fällen litten die Menschen an Suchterkrankungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen oder affektiven Störungen, wie zum Beispiel Depressionen. Auf die einwohnerstärkste Gemeinde Seevetal entfielen nur 211 Fälle, in der zweitgrößten Kommune Buchholz gab es dagegen 465 Klienten.

Um das Angebot weiter zu verbessern, hatten der Herbergsverein und die gemeinnützige HiPsy beantragt, eine neue Kontakt- und Beratungsstelle in Winsen einzurichten. Dort sollen Hilfesuchende leichten Zugang zur Beratung erhalten. "Viele Menschen trauen sich nicht, zum Sozialpsychiatrischen Dienst im Kreishaus zu gehen", sagte dessen Leiter Folke Sumfleth. "Die Hemmschwelle ist ihnen zu hoch." Bei den Politikern kam die Idee gut an, jedoch soll nun zuerst die Finanzierung geklärt werden. Eine Entscheidung ist für November geplant.