Hamburger Stadtreinigung informiert mehr als 10 000 Kunden in Harburg erst in letzter Minute

Harburg. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) sorgte mit einer kurzfristigen Umstellung ihrer Abfuhrtermine für graue Restmülltonnen in den Bezirken Harburg und Bergedorf für einige Verwirrung bei jeweils mehr als 10 000 Kunden. Erst war ein Mitarbeiter erkrankt, und dann hatte auch noch die Software für das Ausdrucken von Briefen gestreikt. Und so waren in Harburg und Bergedorf, in der sogenannten Südregion der Hamburger Stadtreinigung, erst Ende vergangener Wochen die betroffenen Haushalte informiert worden, dass bereits mit Beginn dieser Woche, die grauen Restmülltonnen an einem anderen Tag an den Straßenrand gestellt werden müssen.

"Ja, da ist einiges schiefgelaufen", sagt HSR-Sprecher André Möller, "und in Zukunft würden wir eine solche Aktion wie die Umstellung der Abfuhrtermine verschieben, wenn wir die betroffenen Bürger nicht rechtzeitig, mindestens zwei Wochen vorher, über die Änderungen informieren können." Möller weist darauf hin, dass die Abfuhrtermine bereits häufiger den laufenden Veränderungen angepasst worden sind. Eine Anpassung kleineren Umfangs als in der Südregion kündigt er bereits jetzt an, die sei im November im Bezirk Wandsbek geplant. Wann und wo im Bezirk Harburg künftig die Müllabfuhr den Restmüll, den Bioabfall oder das Altpapier abholt, soll ab heute, Dienstag, auf der Internetseite der Hamburger Stadtreinigung ( www.stadtreinigung-hh.de ) zu finden sein. Auch bei der Aktualisierung der Internetseite war es zu Verzögerungen gekommen. Unter "Abfuhrkalender" soll es die entsprechenden Informationen geben.

Hinter den Verschiebungen der Abfuhrtermine steckt unter anderem die "Recycling-Offensive" der Stadtreinigung, die Bürger zur Mülltrennung auffordert. Küchen- und Gartenabfälle wandern zunehmend in die grüne Biotonne, Altpapier und Pappe werden in die blaue Tonne gesteckt. Und Verpackungen kommen in den gelben Sack oder die gelbe Tonne, die von der Hamburger Wertstoff GmbH, einer HSR-Tochter, abgeholt werden. So bleibt zunehmend weniger Abfall für die Restmülltonne übrig. Laut Möller reagieren viele Haushalte, bestellen statt der üblichen 60-Liter-Abfalltonne das preiswerte 30-Liter-Gefäß oder entscheiden sich, die 60-Liter-Tonne nur alle zwei Wochen leeren zu lassen. Entsprechend müssen die Müllmänner inzwischen weitere Strecken fahren oder dichter besiedelte Wohngebiete ansteuern, um ihren Mülllaster mit zwölf Tonnen Ladung voll zu bekommen.

Nach den Worten von Möller werden die Touren so organisiert, dass die Müllmänner nicht nur durch Einzelhausgebiete fahren, weil es dann zu lange dauern würde, den Lkw zu füllen. "Es ist immer wichtig, dass eine Tour nicht nur aus weitläufigen Einzelhausgebieten, sondern auch aus dichteren Wohnsiedlungen besteht, sonst würden sich unsere Männer die Füße wund laufen", sagt er. Gerade in Großsiedlungen liefen Bemühungen, die Abfuhr von Biomüll in Gang zu bringen. Möller: "Wenn sich die Zahl der Haushalte bei der Biomüllabfuhr erhöht und der Restmüll weiter sinkt, werden die Einsatzkolonnen entsprechend neu eingeteilt."