Channel Hamburg organisiert erste “Nacht der Lichter“ und setzt das Harburger Quartier ins rechte Licht. 15 000 bis 20 000 Besucher erwartet.

Harburg. Der Harburger Binnenhafen wird ins rechte Licht gerückt. Zum ersten Mal feiert der Channel Hamburg eine "Nacht der Lichter" in dem Quartier, in dem rund 6000 Menschen arbeiten. Initiator des ersten Lichterfests im Harburger Binnenhafen ist der Rechtsanwalt Ingolf Kropp von der Kanzlei Schlarmann von Geyso am Veritaskai. Das Mitglied des Channel-Hamburg-Beirates brachte die Idee, den Binnenhafen zu illuminieren und daraus ein erstes Lichterfest zu machen, aus Holland mit.

Der Beirat war von dem Gedanken begeistert, sagte kurzerhand seine Memberparty, die sich inzwischen als Quartierfest im Binnenhafen etabliert hatte, ab und organisierte das erste Lichterfest für Freitag, 14. September. "Aus einer kleinen Party ein richtiges Stadtteilfest zu machen, kostet viel Geld. Aber wir haben Unterstützer und Sponsoren gefunden. Darüber freuen wir uns", sagte Arne Weber, Chef des Baukonzerns HC Hagemann.

Der Channel Hamburg rechnet mit 15 000 bis 20 000 Besuchern an jenem Freitagabend, wenn ab 18 Uhr das Fest steigt. Rund 700 Scheinwerfer werden etwa 40 Gebäude im Binnenhafen illuminieren. "Unsere Lichtshow mit Sky-Beamern wird im Hamburger Hafen auf der anderen Seite der Elbe zu sehen sein. Das hat in unseren Augen natürlich auch Signalwirkung", sagt Channel-Geschäftsführerin und Hauptorganisatorin des Lichterfestes, Melanie-Gitte Lansmann. Außer den Gebäuden im Binnenhafen werden auch Kräne und Brücken beleuchtet. 18 Techniker sind im Einsatz, um das Lichterspektakel im Binnenhafen zu stemmen. Verantwortlich für die Lichttechnik ist die Licht-AG der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH).

Zentraler Ort der Nacht der Lichter ist der neue Kanalplatz. Hier wird eine Bühne aufgebaut, hier werden Zelte stehen, in denen die Gastronomen an diesem Abend die Besucher des Lichterfestes versorgen. "Ein blöder Zaun steht ja schon. Der Bezirk wollte auch meine Kaimauer einzäunen, aber nur über meine Leiche. Nirgendwo sonst in Hamburg ist man bislang auf die Idee gekommen, Kaimauern mit einem Zaun sichern zu wollen" - diesen Seitenhieb in Richtung Harburger Bezirksamt, dass gerade ein "Schutzgeländer" entlang der Kaimauer auf dem Kanalplatz bauen lässt, mochte sich Weber bei der Vorstellung des Programms zum Lichterfest nicht nehmen lassen.

In Sachen Programm lag es nahe, einen der Ureinwohner des Binnenhafens bei der "Nacht der Lichter" auf die Bühne auf dem Kanalplatz zu holen. Außer Gunter Gabriel treten Gospel Train und das Ensemble Formidable auf. Die Life-Acts beginnen um 18.15 Uhr. Als Moderatorin konnten die Organisatoren die Harburger Fernseh-Moderatorin Bettina Tietjen gewinnen. Ihr Partner auf der Bühne ist der Botschafter der Internationalen Gartenausstellung, John Langley. Die Harburger Kulturwerkstatt am Kanalplatz startet für das erste Lichterfest ihren alten Mulch-Kran. Wer mag, kann sich in einem Ballon in 40 Meter Höhe "kranen" lassen. Das Helms Museum beleuchtet seine derzeitige Ausgrabungsstelle in der Harburger Schloßstraße. Und die Archäologen erklären ihre Arbeit. Es wird einen Bahn-Shuttle vom Kanalplatz aus geben und einen Boots-Shuttle zum Wohnschiff "Stader Sand". Auf Barkassen können die Gäste des Festes Lichterrundfahrten unternehmen.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends, der extra auf den Freitagabend gelegt wurde, damit möglichst viele Menschen nach Feierabend im Quartier bleiben und mitfeiern, ist der Lichterlauf. Mehrere Hundert Läufer haben sich bereits für den Start gemeldet. Es wird drei Strecken geben: den zehn Kilometer langen Harburg-Brücken-Lauf, einen Marina-auf-der-Schloßinsel-Lauf über fünf Kilometer und einen 3,5-Kilometer-Staffellauf durch den Binnenhafen. Die Siegerehrung der Läufer ist für 21.15 Uhr auf der Bühne auf dem Kanalplatz geplant. Die Lichtshow startet um 22.30 Uhr. Die aufwendig inszenierte Illumination des Binnenhafens bildet den krönenden Abschluss.

Natürlich soll auch die erste Harburger "Nacht der Lichter" einen sozialen Aspekt haben. Während des Abends können sich die Besucher sogar selbst beleuchten. Die Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes, die die "Nacht der Lichter" begleiten, verkaufen Knicklichter. Der Erlös aus dem Verkauf fließt in die Gründung eines Harburger Hospizes. "Wir möchten den Menschen auch zeigen", so Lansmann, "wie weltoffen es hier im Binnenhafen zugeht."